2011
05
Donnerstag Mai

Donaufestival 2011 - 5.5.

Krems an der Donau 3500 Krems
Einlass: 18:00 Uhr Beginn: 18:00 Uhr
  • Abendkassa 0.00
  • Vorverkauf 33.00
  • The Books
  • Lydia Lunch
Donaufestival 2011

Am ersten Tag des zweiten Donaufestivalwochenendes gibt’s folkige Elektronik von The Books. In der Messehalle präsentiert Lydia Lunch mit speziellen Gästen eine Neuinterpretation ihres Debütalbums ‚Queen of Siam‘ von 1979.



Donnerstag, 05. Mai

Kunsthalle Krems
10:00 – 21:00 Ole Aselmann: Berlin-Beijing (art/installation)
Zentrale Halle
10:00 – 21:00 Chris Watson: Sea Ice (soundinstallation)

Elektro Gantner, Stadtpark
18:00 – 22:00 Wiener Art Foundation: Synaptic Driver (art/installation/performance): Marianne Vlaschits und Michael
Bäckström
Container, Stadtpark
18:00-21:00 Dries Verhoeven: Thy Kingdom Come (performance)
(Anmeldung für die 25min. Performance vor Ort erforderlich!)
Galerie Stadtpark
18:00-22:00 Rashaad Newsome: Shade Compositions (art/installation)

Klangraum Krems Minoritenkirche
19:00 The Books (music)

Messegelände:

Partykeller
18:00-00:00 Future Fluxus

Halle 2 / Lounge
Ab 18:00 Marnix de Nijs: Mirror Piece (art/installation)

Halle 3
Ab 18:00 DJ Smallcock’s Vinyl Rally (art/installation)

Stadtsaal
19:00 Gisèle Vienne: Kindertotenlieder (performance)

Halle 1+2

19:30 Elke Krystufek: HUB (art/performance)
20:30 Laurie Anderson performing Transitory Life (music)
22:00 Left Hand Path (music)
23:00 Lydia Lunch (music)
00:00 Marc Ribot´s Ceramic Dog (music)

Gestaltung Halle1+2:
Stirn Prumzer & Die Schwarzarbeit/Atzgerei: The Flying Carpet Show – Part 2 (art/installation)



NODES, ROOTS & SHOOTS

‚Das Thema von 2011, „Nodes, Roots & Shoots”, legt ein inhaltliches Prinzip frei, das eine verbindende Tiefenschicht zwischen den vergangenen Jahren und der Zukunft des Festivals freilegt. Netzwerke in künstlerischer und auch gesellschaftspolitischer Hinsicht sind seltsame Gewebe von Referenzen, Kooperationen, eines gedanklichen wie ästhetischen Austausches. Ihr weltweiter und zusehends über kulturelle Grenzen hinausgehender Exkurs ermöglicht die Fokussierung und Schärfung von künstlerischen Ideen. Das Erkennen von Identitäten und Differenzen regt nicht nur den Diskurs an, es ermöglicht auch die Festigung von Ideen, Gedanken, Subkulturen und neuen Genres, deren Vermittlung, Rezeption und Wirkung. Das Darstellen und Anzapfen von künstlerischen Netzwerken ging und geht einen Schritt weiter: das Festival als kommunikativer Knotenpunkt zwischen den einzelnen Netzwerken sieht seine Rolle aber auch in deren Verknüpfung miteinander. Dieser Ansatz wird besonders dann zentral für die Positionierung des donaufestival, wenn es um die kontextuierende Verwebung scheinbar isolierter Ideen oder verschiedener Genres und Medien geht. Der vermittelnde
Ansatz bestand und besteht zu nicht unwesentlichen Teilen im intermedialen Ansatz des Festivals. Performance, neue Theaterformen, Medienkunst, visuelle und bildende Kunst, Klangkunst und Musik zwischen subkulturellen und avancierten popkulturellen Ansätzen sowie deren Misch- und Hybridformen sind die „Shoots”, die Triebe einer Vernetzung und Kontextualisierung künstlerischer Medien.

 

So gesehen findet der kuratorische Ansatz des donaufestival eine gewisse Entsprechung in elektronischer Musik: ihre eklektische Art des Sammelns von Samples, Schnipseln bereits bestehender Gebilde und ihrer Hintergründe und Bedeutungsebenen, im Mischen zu etwas Neuem. Es verhält sich ähnlich wie bei den Pilzen: ihre subterralen Netzwerke, die Myzele, verflechten sich im Untergrund, das Festival, als Schaltstelle (Node) linkt sich in den Verflechtungsprozess ein und präsentiert einmal im Jahr die Früchte dieser Arbeit.

Bei den Pilzen ist es der Spätsommer und Herbst, im Fall des donaufestival der Frühling. In Amerika unterwandern die Myzele des Gemeinen Hallimasch bereits ganze Regionen und zerstören die mit ihren Wurzelwerken durchsetzten Bäume. Ihre Stämme bringen sie dann mittels Biolumineszenz in der Nacht sogar zum Leuchten. Anzunehmen, dass die Netzwerke, die das donaufestival in sieben Jahren seiner neuen Ausrichtung bedient, kontextuiert und weiter verwebt, imstande wären, Bäume – also die Monolithen von Gesellschaft, Kultur, Medien und Mainstream – zu zersetzen, mag wohl etwas vermessen sein. Aber in der Nacht können auch wir leuchten und damit sind wir nicht alleine auf der Welt. Wir sind Teil eines unendlichen und undurchschaubaren Netzwerkes, an dem der eine oder andere Hallimasch an irgendeinem Ort der Welt in Erscheinung tritt… und strahlt!‘

(Tomas Zierhofer-Kin)