Dendritic Shows = 2
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Donnerstag, 2. September
Yamon Yamon (Swe/Tenderversion)
www.myspace.com/yamonyamon
Was bedeutet Ihnen eigentlich Stockholm, Schweden? Denken Sie an Fashion, Jugendkultur, Röhrenjeans, schöne Menschen in tadellos eingerichteten Eigentumswohnungen? An nichts dergleichen? Danke.
Dann gehören Sie womöglich zu uns.
Denn wann immer wir an Stockholm denken, denken wir sicher nicht an diesen oberflächlichen Kram, sondern zum Beispiel an eine Band wie Yamon Yamon. Und an die
Möglichkeiten, die diese Stadt wie wenige andere – gerade auch musikalisch – bietet. Vielleicht kann nur hier dieser besondere Mix aus schwedischer Popsensibilität, um mal ein anderes Klischee nutzbar zu machen, und eklektischer Selbstermächtigung entstehen. So scheint nicht zuletzt auch Chicagos experimentelle Szene aus allen Harmonien auf “This
Wilderlessness”. Yamon Yamon entwerfen Popsongs, drehen sie um, filtern sie durch dem Jazz entlehnte Akkordfolgen und On/Off-Beats, schmuggeln schimmernde Gitarrenhooks in so ziemlich jeden ihrer Songs. Und über allem schwebt Jon Lennblads sanfte Stimme, dem
Sprechen oft näher als dem Gesang.
Die Arbeit zum hier vorliegenden Album begann 2008 – es kostete die Band fast ein Jahr, es fertig zu stellen. Brighten the corners ist das Ding von Yamon Yamon. Jedes Detail zählt. Herausgekommen ist eine Platte mit dem Gefühl eines Lo Fi Albums, ohne im
eigentlichen Sinne lo fi zu sein. Ein kontrolliertes, glänzendes Sounddesign sollte es sein, ein urbaner und moderner Sound, der dennoch seine Herkunft im Songwriting erkennen lässt. Uns scheint, dass es geglückt ist.
Hört man Yamon Yamon, wird man sich unweigerlich an eine Menge alter Lieblingsbands erinnert fühlen, unbezweifelbar aber ist auch, dass dies das bloße Fundament stellt, auf dem das Trio ihre Songs aufbaut.
Yamon Yamon ist eine selbstbewusste Band. Selbstbewusst genug, sich über Moden, über das
was war und das was wird, hinwegzusetzen. Nicht Gebrauchsmusik, nicht Anbiederung ist ihr Anliegen, sondern, in einer umfassenden Umarmung, an dem großen Book of Songs mitzuschreiben. Leicht machen sie es sich dabei nie: Die Schönheit ihrer Lieder ist
gebrochen, herzerwärmend in Momenten, ausufernd, fordernd, in anderen. Es ist, after all, ein Album, das in seiner mäandernden Schönheit mit jedem Hören gewinnt.
Pilots (A/Trost)
www.myspace.com/wearepilotsyouarenot
www.youtube.com/watch?v=hTRshuzcTy8
When listening to the songs of PILOTS. you wouldn´t assume their musical roots in DIY Punk/Hardcore. There are neither noisy guitar riffs nor any screaming vocals within their songs, but rather atmospheric and fragile guitar melodies wrapped around highly danceable disco beats.
Well, but indeed PILOTS. were formed in may, 2008 by ex-members of Austrian hardcorepunk-band PLAGUE MASS, Austrian posthardcore-band
DIMITRIJ as well as local Austrian indie rock heroes MONOTRIGGER. So you see, PILOTS. are literally a postpunk band. And one thing which definitely remained from their punk-past is the ultimatenon-compromising attitude as well as the guts and the willingness to create music off the
beaten track.
So, in their very own style PILOTS. declare love to “modern classic”- bands such as THE CURE, THE SMITHS and GANG OF FOUR, as well as more current ones such as BLOC PARTY or FOALS. On one hand their music´s very catchy and highly danceable, but on the other hand
it´s also unconventional, distinct and experimental.
Picture Eyes (A/Numavi)
www.myspace.com/pictureeyesmusic
www.youtube.com/watch?v=OXwWIWik9vY
The musicians have a screamo background, and initially started their new band with a singer/songwriter idea in mind. All of this results in five splendid noise rock songsthat combine wildly screaming guitars with astonishingly mature melodies. The vocalist gives it a certain Jane´s Addiction touch, although the Austrians are of course firmlygrounded on European noise rock and consequently don´t display any sense of exotica. But that doesn´t strip their music of its quality, instead they surprise on this debut withsongs that manage to sound modern and uncompromisingly unadjusted at the same time…
Crystal Soda Cream (A)
www.myspace.com/crystalsodacream
www.youtube.com/watch?v=qB7px2CsvAM
80er Shoegaze-Attitüde und 90s Lo-Fi-Sound stehlen Crystal Soda Cream aus demKaufmannsladen der Nachbarskinder und kochen daraus so etwas wie Popsongs. Mal blitzt hier Synthie-Noise auf, malklingt dort ein schlecht geklautes Pavement-Riff.
“Leichenfledderei”, sagen die einen – “Alles nur geklaut”, der Rest. In ihren bestenMomenten gelingt es Crystal Soda Cream ihre ländliche Herkunft für einige Sekunden hinter sich zu lassen und zu klingen wie die Indie-irgendwas-Kapelle von gegenüber auf Bier und Federhall. Hingehen, anhören, lästern, heimgehen.