2023
27
Freitag Januar

ABGESAGT - Matakustix

Szene Wien Hauffgasse 26, 1110 Wien
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Einlass: 19:30 Uhr Beginn: 20:00 Uhr
ABGESAGT - Matakustix am 27. January 2023 @ Szene Wien.

Matthias Ortner, aka Matakustix, bespielt mit seinen Musikerkollegen Christian Wrulich und Michael Kraxner in Kärnten 3000er-Locations wie die Wörtherseehalle in Klagenfurt oder die Messehalle in Villach.

Warum das hier erwähnt wird? Weil trotz der Kleinheit des Landes zwischen Neusiedler- und Wörthersee der Osten oft ahnungslos darüber ist, was im Süden so abgeht und umgekehrt. Es ist offenbar Zeit, das etwas nach vorne an die Bühnenkante zu schieben.

Matakustix. Der Name ein Wortspiel aus Matthias und akustisch. Das X erinnert zwar spontan an Miraculix, aber mit Zauberei hat der Werdegang des Musikers wenig zu tun. Matthias tourte rund um die Jahrtausendwende quer durch Europa, war selbst mutig genug sich zu trauen den Briten Carinthian-Rock näher zu bringen, aber die gefühlte Distanz zu den Originalen war am Ende halt doch größer. Hier im Land, da regiert vielmehr die Ziacha, die größten Hits werden im lokalen Zungenschlag geschrieben und gesungen und der heimische Rock’n’roll ist eher bei Songs wie ‚Schifoan‘ oder ‚Fürstenfeld‘ daheim.

Im Volksmusikland Kärnten entfernte sich Matthias zwar vom klassischen Heavy-Rock, doch dort, wo der Rock’n’Roll seine Wurzeln hat, in der Einstellung, der Denke, im Herzen, in der Attitüde, ist sich Matthias bis heute treu geblieben.

So greift er tief in die unterschiedlichsten Genres, baut rund um ein ur-österreichisches Fundament seine im Dialekt geschriebenen Texte, erkannte dass der Rap von wegen aus der Bronx stammt sondern schon vor 50 Jahren von Pirron und Knapp im Schnitzelland erfunden wurde, jagte das alles durch die Beat Box und zog dabei ganz bewusst den Starkstromstecker. So – in etwa – ist Matakustix. Im wahrsten Sinne unbeschreiblich, aber wunderbar hörbar lebendig. Irgendwie herrlich bunt, grenzenlos kreativ, auf alle Schubladen pfeifend und live auf jeder Bühne der Hammer.

Den Süden nennt Matthias ‚Countryside‘ und nach der Pack und dem Wechsel, dem Semmering kommt für ihm ‚die Stadt‘, der Großraum Wien mit seinen bald drei Millionen Einwohnern. Obwohl genauso Österreich wie zwischen Lavanttal und dem Großglockner, klafft da dieser unbenannte Graben, den es irgendwie immer schon gab. In den späten 70ern und 80ern waren die Wiener rund um Ambros und Danzer und dann die Steirer mit EAV, STS und Steffi Werger als Szenen bundesweit erfolgreich. Punktuell meldeten sich die anderen Bundesländer auch dann und wann in den Charts, aber eigentlich war der Graben immer irgendwie da. Wien rockt, alles andere jodelt oder ist sonst wie mit sich selbst beschäftigt. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

‚Österreichische Popkultur im Jahr 2019? Die ist wesentlich bunter und lebendiger als es am ersten Blick ausschaut‘, sagt Matthias und weiß, dass er mit dem was er macht, punktgenau zwischen ‚Countryside‘ und ‚Stadt‘ aufspielt. Zwischen den Stühlen, sich jedweder Katalogisierung verwehrend, musizieren Matakustix nun seit acht Jahren mit stetig wachsendem Publikumszulauf. Mundpropaganda und Internet helfen. Am Anfang wusste niemand so recht was sich da vor sich hin entwickelte. Aber von Jahr zu Jahr wurde klarer, dass es sich dabei offenbar um das Missing Link zwischen ‚Countryside‘ und ‚Stadt‘ handelt, dass eine umg‘hängte Quetschn nicht automatisch auf jodeln hinausläuft und Dialekte in ihrer eigenen Farbe besondere Wirkung entfalten.