2019
27
Montag Mai

5 Millionen Pesos: Kompost 3

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Beginn: 19:30 Uhr

Zum zehnjährigen Jubiläum geht es für Kompost 3 auf dem neuen Album „Aloft“, das das ambitionierte Jazz-Quartett im Großen Sendesaal präsentieren wird, „back to the roots“.

Die seit zehn Jahren bestehende, international beachtete Formation Kompost 3 präsentiert ihr neues Album ″Aloft″, auf dem das Jazz-Quartett zu seinen Wurzeln zurückkehrt, mit einem Konzert im Großen Sendesaal – und live in Ö1. Zehn Jahre nach der Gründung hat das Etikett „Newcomer“ ausgedient: Und das ist gut so, denn die vier Herren von Kompost 3 haben sich abseits aller Alterskategorien als eine der spannendsten österreichischen Improvisationsmusikbands etabliert, in einem Bereich, in dem der Begriff „Jazz“ einerseits für die Wurzel, für die Herkunft steht, andererseits für eine stiloffene Haltung gegenüber zeitgenössischen Sounds und Grooves. Trompeter Martin Eberle, Keyboarder Benny Omerzell, Bassist Manu Mayr und Schlagzeuger Lukas König haben in diesen zehn Jahren auch eine beeindruckende Entwicklung vollzogen: Am Beginn, da standen die trashigen Kantilenen und die scheppernden, lustvoll hingerotzten Funk-Grooves, die noch Einflüsse des Trio Medeski Martin & Wood erkennen ließen. Einige Jahre später, im Rahmen des Albums „Ballads For Melancholy Robots“, choreografierten die vier Musiker komplexe, collagenartige Soundscapes von beinahe orchestraler Soundfülle, kollektiv aus der Improvisation entwickelte Strukturen, in denen Soli nur mehr eine untergeordnete Rolle spielten. Dann bedeutete die Erweiterung um die berückende, glockenklare Stimme von Mira Lu Kovacs im Projekt „5K HD“ eine neue Dimension in Sachen Wahrnehmung, auch durch ein Elektronik- und Pop-affines Publikum.

Seit Ende 2018 steht wieder das Quartett im Fokus: Im Album „I/II Abyss“ durchwandern die Musiker von Kompost 3 hallige, melancholisch-dunkle Klangräume, die in ihrem detailreich ausgearbeiteten, sonischen Interieur immer wieder überraschen. Auf „Aloft“, dem am 27. Mai im Großen Sendesaal des ORF RadioKulturhauses präsentierten Gegenstück, dessen Titel sich nicht zufällig mit „hoch droben“ oder „empor“ übersetzen lässt, herrscht hingegen gehobene, lebensbejahendere Stimmung vor. Und Kompost 3 geht „back to the roots“. Was bedeutet: Klar definierte Kompositionen aus der Feder der einzelnen Bandmitglieder. Und akustische Instrumentierung ohne elektronische Effekte: Trompete bzw. Flügelhorn, Klavier, Kontrabass und Schlagzeug. Ein erster Kreis schließt sich also im Zuge des aufregenden Wegs von Kompost 3. Das in zehn Jahren erarbeitete Material wird auf die Essenz reduziert. „Aloft“ bedeutet ein Refokussieren, ein Resümieren, ein Innehalten. Und ein Atem-Schöpfen für neue Abenteuer.

Text: Andreas Felber