2014
24
Donnerstag April

Kreisky

Arena Wien - Große Halle Baumgasse 80, 1030 Wien
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Einlass: 19:00 Uhr Beginn: 19:00 Uhr
  • Abendkassa 21.00
  • Vorverkauf 17.00
  • Kreisky
  • FIJUKA

Ohne Umschweife: Mit ihrem vierten Album „Blick auf die Alpen“ haben Kreisky ihre stärkste, ihre musikalischste, ihre einfallsreichste Platte gemacht. Ein gleißendes Wunderding, das sich bei jedem Mal hören anders gibt. Schlank, klirrend und energetisch. Aber auch drall, smart, fast zärtlich. Und wir reden hier immerhin von einer Band, deren Alben „Meine Schuld, meine Schuld, meine große Schuld“ (2009) und „Trouble“ (2011) zahlreiche Jahres- und sogar Jahrzehnte-Bestenlisten geziert haben.

Hatte man die ersten drei Alben der Wiener eher notdürftig unter Post-Punk eingeordnet oder schlicht als „begeisternd klare Rockmusik“ (FAZ) bezeichnet, geht die Eindeutigkeit mit Blick auf die Alpen endgültig flöten. Die Band spricht selbstbewusst von „unserer Vorstellung von Popmusik”, einem „gelungenen Coup“; und dann doch wieder von einem „lässigen Lärmbrocken”.
Thematisch findet man einen scharfen Blick auf, nun ja, die Alpen und ihre Bewohner, manchmal durchaus hasserfüllt, aber ohne Zynismus. Denn: „Alpen gibt es überall“, so Sänger Franz Adrian Wenzl kryptisch. Mit Geografie braucht man ihm nicht kommen. Die Figuren von denen er auf Blick auf die Alpen singt, sind in ihren Rollen festgefahren. Sie sind gegen etwas, weil jemand anders dafür ist. Gegen die Eltern in den Teenager-Dramen „Weinkrämpfe“ und „Wir machen uns Sorgen“ um dich, gegen unerträgliche Besserwisser in „Wir Unterhaltenen“, „Die Wildnis“ oder im Titelsong, gegen die anderen per se im breit angelegten „Rinderhälften“. Diese armen Geschöpfe. Immer hält sie jemand davon ab, so zu sein, wie sie eigentlich sein könnten, wollten, sollten. „Wobei, selber schuld”, giftet Wenzl.

„Blick auf die Alpen“ ist, trotz oder gerade wegen aller freigelegten und rausgesungenen Makel, eine so menschliche, fast mitfühlende Platte. Den Industrie-Lovesong „Pipelines“ oder die Prokrastinierer-Hymne „Selbe Stadt, anderer Planet“, zu denen die Band zwei hinreißende Videos gedreht hat, kann man jederzeit zur Herzensbildung heranziehen. Auch wenn das Album betont unversöhnlich endet: „Die Erde ist ein Todesstern, und wer auf ihr lebt muss sterben.“ Dazu Meuchelmördergitarren. Nur: Ist das denn nicht ebenfalls die Wahrheit?

„Blick auf die Alpen“, produziert von Kreisky und Oliver „Ollmann“ Brunbauer (Gustav, BulBul, Elektro Guzzi), wurde über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren im Studio der Wiener Symphoniker im Konzerthaus Wien aufgenommen und im Feedback Studio 2 abgemischt. Gemastert hat Chris Potter im Electric Mastering Studio London, der auch schon Arbeiten von den Arctic Monkeys, Franz Ferdinand, Duffy oder Gossip feinpolierte. „Blick auf die Alpen“ erscheint als Kooperation der Labels Wohnzimmer und Buback als CD, Vinyl und Download.

www.kreisky.net

Das Debütalbum von fijuka mischt Pop und Soundexperiment unter einer funkelnden Discokugel. Zweieinhalb Jahre haben sie an der Platte gearbeitet, damit sie außen glänzt, sexy und zuckersüß ist, innen schön düster, verdreht und nachdenklich. Überirdische Synthesizer, treibende aber immer so funky Basslines und eine echte Stimme wiegen den Zuhörer in Sicherheit (oder Richtung Tanzfläche) während die Texte vor schwarzem Humor triefen. Klingt manchmal ein bisschen wie Kate Bush, „Tusk“-Ära Fleetwood Mac oder Goldfrapp, manchmal ganz anders. 11 eigene Songs und ein Disco House Remix des Münchners Cpt. Yossarian (LaBrassBanda, Pollyester) runden das Album ab.

fijuka sind ankathie (voc./synth.) und Judith Filimónova (bass/voc.). Dieses deutsch-österreichische Duo (Burghausen/Wien) hat sich auf der Wiener Kunstuniversität kennengelernt und schnell, im Zuge gemeinsamen Herumlungerns in schäbigen Spelunken, seine gemeinsame Vorliebe für Pop mit einem dunklen Twist (und einem Augenzwinkern) entdeckt. Beide waren bereits in mehreren Bands und Musikprojekten, aber erst mit fijuka verfolgen sie ihre eigene musikalische Vision. Es ist ein multi-instrumentaler, experimentierfreudiger Pop, immer auf der Suche nach neuen Wegen  der Klangerzeugung. fijuka gibt es seit dem Frühjahr 2011, im April 2013 erschien ihre Debut-EP Behave (From Now On).
www.fijuka.com