So, 13. Mai 2018

Das Ende des Drachen – Yakuza 6: A Song of Life

Alles hat ein Ende und soweit es nach Entwickler Sega geht wäre das bei Yakuza 6: The Song of Life der Fall. Im Mittelpunkt steht der Yakuza Kazuma Kiryu, dessen Reise nun über drei Konsolengenerationen andauerte. Nun hat dieser eigentlich genug von der Yakuza und möchte nichts anderes mehr als Ruhe. Doch, noch ist ihm diese nicht gegönnt.

Wer, so wie ich, noch nicht einen Teil der Yakuza Saga gespielt hat, der findet den Titel vielleicht ebenso irreführend. Wer sich nämlich ein GTA im Stil der japanischen Mafia erwartet, der wird vor allem von dem neuesten Teil der Saga enttäuscht sein. Es gibt keine wilden Verfolgungsjagden, Schusswechsel und auch nur dann Schlägereien, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt. Trotzdem bietet Yakuza 6: The Song of Life seine ganz eigenes Spielerlebnis.

Willkommen in der Welt von Yakuza 6
[/link] Willkommen in der Welt von Yakuza 6

Es gibt nur eine Art die Mafia zu verlassen

Um auch neuen Spielern den Einzug in die Yakuzawelt zu ermöglichen, werde ich seit dem Hautpmenü stückchenweise mit wichtigsten Ereignissen der Vorgängerteile vertraut gemacht. Kiryus Lebensgeschichte und die damit verbundenen Charaktere werden dadurch gleich leichter zugänglich. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, wie die gefühlt stundenlange Rückblende auch bei Spielern ankommt, die mit der Geschichte bereits vertraut sind.

Wer auf originale japanische Sprachausgabe steht, der wird sich über Yakuza 6 freuen, denn die bleibt auch hierzulande behalten. Für ein besseres Verständnis sorgen die englischen Untertitel. Allerdings bleibt so das Spiel allen Spielern verwehrt, die keiner der beiden Sprachen mächtig sind.

In Yakuza 6 lassen wir die Fäuste sprechen
[/link] In Yakuza 6 lassen wir die Fäuste sprechen

Auch in Yakuza 6 dreht sich die Geschichte weiterhin um Kazuma Kiryu, ein mittlerweile ehemaliges Mitglied der Yakuza. Frisch aus dem Gefängnis hat dieser letztendlich die Nase voll von seinem bisherigen Leben. Nun möchte er dieses fortan in Ruhe und Frieden mit seiner adoptierten Tochter Haruka, die mittlerweile ein Waisenhaus leitet, verbringen. Doch die Dinge laufen anders als erwartet und schnell finden wir uns in einer Schnitzeljagd rund um Haruka wieder, bei der Themen wie Familie, Elternschaft und auch Altern eine Rolle spielen. Mehr will ich an dieser Stelle aber nicht mehr verraten.

 Meine Gang Deine Gang

Will man lediglich die Hauptstory absolvieren, so wird man schnell den Controller zur Seite legen. Denn Dialoge, bei denen wir Antwortmöglichkeiten haben gibt es nicht, stattdessen folgt eine Cutszene auf die andere. Diese erläutern zwar die dramatischen Entwicklungen rund um Haruka und klingt im ersten Moment monoton, aber zwischen den einzelnen Szenen bietet man uns zahlreiche Abwechslungen.

Ort dieser Geschehnisse ist die Open World in Yakuza, die durch die beiden Städte Kamurocho und Onomichi verkörpert wird. Dort gibt es zahlreiche Probleme, welcher Kiryu nicht zuletzt mit den Fäusten Herr wird. Angefangen von Kidnapping, über verrückte Handyapps bis hin zu Straßenkämpfen gibt es nichts, bei dem ein Schlag nicht die Lösung sein kann.

Einmal Sega Classic Arcade, bitte!
[/link] Einmal Sega Classic Arcade, bitte!

Zahlreiche Nebenmissionen und Aufgaben lockern somit den normalen Spielverlauf auf. Dabei ist die Anzahl an Möglichkeiten nicht ohne, denn angefangen von Dart, über eine Sega Classic Arcade bis hin zu Karaoke gibt es nichts, was man nicht mit Kiryu anstellen kann.

Im Rang aufsteigen

Durch das Absolvieren der Hauptgeschichte oder einer der zahlreichen anderen Möglichkeiten erlangen wir Erfahrungspunkte für sechs unterschiedliche Kategorien. Dadurch können wir unsere Körpereigenschaften, wie Gesundheit oder Stärke verbessern oder unser Skillrepertoire erweitern.

Level me up
[/link] Level me up

Schalten wir erst einmal den Heat Mode frei, bekommen selbst schwere Gegner einen vor den Latz. Ist die Anzeige gefüllt, können wir per Tastendruck in diesen wechseln und starten je nach Situation unterschiedliche Cut-Szene-Combos.

Aber auch durch Essen formen wir unseren Körper und sammeln Erfahrungspunkte. Wer sich seiner Sache nicht sicher ist, der kann in einem der Fitnessstudios einen Trainingsplan und Ernährungsplan erstellen lassen. Man will ja beim Zocken auch in Form bleiben.

Ein harter Tag im Studio
[/link] Ein harter Tag im Studio

Fazit

Doch auch trotz einiger Kritikpunkte gelingt es Yakuza 6: A Song of Life auch mich ein bisschen in seinen Bann zu ziehen. Die Hauptgeschichte und deren Thematiken sind gut verpackt. Eigentlich sogar filmreif, denn ohne eingestreute Kampfsequenzen gäbe es vermutlich kaum eine Interaktion mit dem Spieler. Doch dafür nimmt sich das Spiel umso weniger ernst, wenn es um die zahlreichen Minispiele und Sidequests geht. Hier kommt man auf seine Kosten, wird unterhalten und das ist es, was ein Spiel ja schließlich machen soll. Ob nun „Straßenkampf“-Simulator 3000 oder „Wie beruhige ich am besten ein Baby?“, jede Interaktion macht die Yakuza Reise wert. Das ist so viel mehr als ich bei einem Spiel über einen Kriminellen erwartet hätte. So nun muss ich aber weiter: Ich hab noch einen Fitnesstermin.

— Fabian Padrta
Bewertung

Urteil + Liebevolle Storyline + Zahlreiche Aktivitäten und Sidequests + Japanische Sprachausgabe - NUR japanische Sprachausgabe
Alles in Allem Great