Mi, 13. Jul 2016

Faith am Abgrund - Mirror‘s Edge Catalyst

Wer hätte denn gedacht, dass Electronic Arts Mirror‘s Edge von 2008 doch noch einen Nachfolger bekommt? Auch im zweiten Teil dreht sich wieder alles um die asiatische Akrobatin Faith und ihre Abenteuer über den Dächern einer futuristischen Stadt.  Was? Ihr habt noch nie etwas von Faith und ihrem Parkourkünsten gehört? Dann wird es aber für einige von euch spätestens jetzt allerhöchste Zeit.

In Mirror’s Edge Catalyst begleiten wir die Protagonistin Faith auf ihren akrobatischen Erkundungstouren durch die futuristische Stadt Glass-City.  In dieser haben einige mächtige Firmen das Sagen und in der Bevölkerungsschicht macht sich durchaus Unmut bemerkbar. Da kommt es doch gerade Recht, dass Faith aus dem Gefängnis entlassen wird. Kurzerhand trifft sie nicht nur alte Bekannte, sondern tritt auch ihre Rolle als „Runner“ wieder an um den Konzernen eins auszuwischen.

Auf den ersten Blick sieht Glass City vielversprechend aus
[/link] Auf den ersten Blick sieht Glass City vielversprechend aus

Faith’s Pfad durch Glass City

Während ihren Renn-, Sprung- und Parkour-Einlagen zeigt sich Faith von ihrer besten Seite. Die Bewegungen wirken flüssig und können meistens per simplen Tastendruck ausgeführt werden. Verlieren wir einmal die Übersicht so hilft uns die „Runner Vision“ einen Pfad zu unserem gewünschten Ziel zu finden. Dabei werden für uns Richtung und wichtige Objekte rot hervorgehoben.  Eine Möglichkeit um zumindest etwas mehr Farbe in die eher monotone Spielewelt zu bekommen.

Faith nutzt ihre
[/link] Faith nutzt ihre „Runner Vision“

Im späteren Spielverlauf erweitern wir Faith’s Manöver um einen Kletterhacken, mit dem wir uns wahlweise über weite Abgründe schwingen, zu höheren Kanten hochziehen oder Objekte zu uns bewegen können.

Neben der Hauptgeschichte gibt es zahlreiche Nebenmissionen und Herausforderungen. Hat man diese absolviert gibt es ordentlich Erfahrungspunkte, die wiederum in neue Fähigkeiten investiert werden können. Einige Nebenmissionen schalten zusätzlich Schnellreisepunkte frei um ein schnelleres Durchqueren der Open World zu ermöglichen. Zu guter Letzt dürfen natürlich in einer Open World auch Sammelobjekte nicht fehlen.

 

Zahlreiche Fähigkeiten können freigeschalten werden
[/link] Zahlreiche Fähigkeiten können freigeschalten werden

Wer nicht hören will

Hin und wieder kommt es vor, dass wir uns gegen feindliche Sicherheitskräfte behaupten müssen. Allerdings braucht man sich hier keine großartige Innovation erhoffen. Die Kampfsequenzen eröffnen meistens durch ein Eintreffen der Sicherheitskräfte und sind ebenso schnell durch mehrmaliges Knopfdrücken wieder beendet. Zwar kann Faith auch ihre Umgebung für ausgefallene Manöver nutzen, meistens reicht aber der einfache Angriff mit Sprungattacken aus.

Dieser Security hat wohl nicht mit Widerstand gerechnet
[/link] Dieser Security hat wohl nicht mit Widerstand gerechnet

Die einsamen Weiten von Glass City

Mirror’s Edge gibt sich als weitläufige Open World. In dieser haben wir ähnlich wie in anderen Spielen, die Option von zahlreichen Nebenmissionen in Form von Zeitrennen oder Rennen. Allerdings war das dann auch schon wieder alles was einem Mirror‘s Edge bieten kann. In Nahezu jeder Mission oder Nebenmission tritt Faith ausschließlich gegen sich selbst oder die Zeit an. Zwar wirken die unterschiedlichen Arten, wie Lieferungen oder das Hacken von Arbeitsplätzen auf den ersten Blick abwechslungsreich, laufen aber letzendes immer auf ein Rennen hinaus.

Die Karte von Glass City
[/link] Die Karte von Glass City

Zudem bietet einem Glass City auch optisch wenig Abwechslung.  Die Stadt ist minimalistisch gehalten und das meiste menschliche Leben spielt sich hinter Glaswänden der Häuser ab. Auf Faith’s Anwesenheit reagieren daher nur wenige Mitmenschen und auch dann nur eher spärlich. Glass City wirkt also eher wie eine verlassene Geisterstadt als die Zukunft von Morgen.

Mirror’s Edge zeigt sich allerdings im Punkte Hauptstory von seiner besten Seite. Denn hier setzt man auf authentische Zwischensequenzen, abwechslungsreicheres Level Design und aufwendigere Parkours.

Fazit

Mirrors Edge Catalyst ist EA’s Antwort auf die zahlreiche Nachfragen der Fans und genau das ist es auch was uns geboten wird. Großartige Neuerungen braucht man sich nicht erhoffen, wer allerdings noch einmal den Beginn des Parkourelements in Videospielen erleben möchte ist mit Mirror’s Edge gut bedient. Zum Eigenen Verschulden, bleibt es allerdings nicht am Stand der Dinge, im Gegensatz zu anderen Spielen wie Assassin‘s Creed oder Dying Light, die das Parkour Spielelement nicht nur bereits aufgegriffen und sondern sogar erweitert haben.

— Fabian Padrta
Bewertung

Urteil + Story + Zahlreiche Nebenmissionen - Monotone und einsame Spielewelt
Alles in Allem Great