Was das vormals gern als „süß“ abgestempelte Fräulein Nash auf ihrem zweiten Album abzieht, ist so genial zwischen wunderschön und bitterbitterbitterböse angesiedelt, dass einem ganz anders wird. Da wäre etwa der unfassbare „Mansion Song“, dessen beinharte Intro-Lyrics dafür verantwortlich sind, dass am Cover jener „Parental Advisory“-Sticker klebt, der normal nur Slayer- oder Snoop Dogg-Alben ziert. Patti Smith oder Peaches wären stolz auf die gute Kate, die ganz klar den „Foundations“-Schuhen entwachsen ist. Auch beim Rest von „My Best Friend Is You“ leistet sie sich keine Durchhänger – einzig die erste Single „Do-Wah-Doo“ schwächelt auf sehr hohem Niveau. Nach Wallis Bird der zweite Pflichtkauf des Jahres, selten haben wir so gerne fünf Sterne vergeben.