Seal The Deal & Let’s Boogie - Volbeat
Volbeat
Seal The Deal & Let’s Boogie

Vom Kopenhagener Bordstein zur Nickelsdorfer Skyline in 15 Jahren: Mit ihrem sechsten Album haben Volbeat den Deal nun tatsächlich eingesackt. Die Dänen, denen wegen Michael Poulsens charakteristischer Stimme etwas zu oft der Stempel „Elvis Metal“ aufgedrückt wird, sind endgültig im Mainstream angekommen und werden so bald nicht mehr von den oberen Rängen der Festivalplakate verschwinden – was ein paar Fans der ersten Stunde vielleicht nicht so toll finden, regelmäßig 50.000 glückliche Gesichter vor der Bühne aber schon. All jene, die sich zur Anfangszeit der Band in Volbeat verliebt haben und pflichtbewusst den strengen Gesetzen der True-Metal-Sekte hörig sind, müssen jetzt stark sein: „Seal The Deal & Let’s Boogie“ ist nämlich das äquivalente Hartmetall zum musikalischen Output von Schlagersirene Helene Fischer geworden. Wohlgemerkt und frei von Sarkasmus: Das ist nicht als vernichtende Kritik zu verstehen, sondern als ausdrückliches Lob. Denn Frau Fischer beherrscht ihr Fach wie keine zweite im Haifischbecken des Schlageruniversums – das gilt im massentauglichen Metal eben auch für die Mannschaft um Michael Poulsen. Wenn man in der Oberliga angekommen ist, müssen schließlich keine kleinen Turnsäle mehr bespaßt werden, sondern Stadien und Megafestivals, wo zehntausende Publikumsgeschmäcker auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht werden wollen. Im Falle des Albums bedeutet das: eine Ansammlung von extrem melodiösen Hymnen zum Mitgröhlen, denen die Kanten früherer Härte ebenso abgeschliffen wurden. Wäre da nicht die Stimme von Poulsen zu hören, gingen einige der Songs sogar als Marke „Green Day“ durch, was für eine rauschende Festivalnacht aber bestimmt kein Nachteil ist. Groß ist es geworden, das Baby namens Volbeat. Im wahrsten Sinne! [CLÖG]

— Amy Mahmoudi
Lautstärke

Shortcut METAL, DEN AUCH KEVIN & JAQUELINE SCHÄTZEN
Highlight „LET IT BURN“
Connection METALLICA, GREEN DAY