Mi, 22. Nov 2017

Mynth 'Parallels'

Album der Woche #47

Giovanna und Mario Fartacek gehören zu den begabtesten Nachwuchshoffnungen für elektronische Popmusik aus Österreich. Nicht umsonst haben die Zwillinge heuer einen Amadeus Austrian Music Award gewonnen. Mit ‚Parallels‘ werden Mynth den Vorschusslorbeeren und der Auszeichnung absolut gerecht, lassen jedoch an mancher Stelle eine Prise Originalität vermissen.

Aufgepasst: Kurz vorm Ende des musikalischen Veröffentlichungsjahres 2017 wird es noch einmal spannend. Sehr spannend! Giovanna und Mario Fartacek alias Mynth präsentieren ihr zweites Studioalbum namens ‚Parallels‘. Nachdem das Salzburger Zwillingspaar heuer den Amadeus Austrian Music Award gewonnen hat und Fans auf der ganzen Welt bewegt, könnten die Vorfreude als auch die Erwartungshaltungen wohl kaum größer sein. Schon nach dem entzückenden Debüt ‚Plaat II“ war klar, dass hier elektronische Popmusik der Zukunft entsteht. Düstere Melodien aus dem Synthesizer harmonieren mit melancholischem Gesang aus einer jungen Goldkehle, passend dazu schaffen Trommeln und Bässe hypnotisierende Rhythmen zum Tanzen, Trauern oder Träumen. Ein internationales Erfolgsrezept!

© Kerstin Musl

Der Sound der zwei Geschwister wirkt auf ‚Parallels‘ hörbar sorgloser und entspannter – was schon alleine wegen des vermeintlich schwierigen zweiten Albums eine sehr starke Leistung ist. Giovanna und Mario feiern zwar kein grelles Lichterfest der Melodien, dafür reihen sich viele neue helle Töne in das Klanguniversum von Mynth ein. Gesanglich als auch musikalisch lassen sich dem Duo eine sehr positive Gesamtentwicklung attestieren. Der Schwermut weicht spielerischer Experimentierfreude. Entspannung sorgt für ein spannendes Hörerlebnis bei 10 Songs in 33 Minuten. Wenn diese Entwicklung so weitergeht und Mynth ihre musikalischen Vorbilder endgültig gegen eigene Stilmittel ersetzen, bleibt dieses Duo ein wichtiger Garant für elektronische Popmusik der Zukunft.

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  • Björk: Utopia
  • Favorite: Alternative für Deutschland
  • Frank Turner: Songbook
  • Gary Moore: Blues And Beyond
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  • Rakede: Es geht mir gut
  • SECT: No Cure For Death
  • Sorxe: Matter And Void
  • Xavier Naidoo: Für dich.
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