Di, 9. Mai 2017

Seven Summits

Globerocker #63

Das Leben ist zu kurz, um nur auf der Couch zu hocken und in die Glotze zu starren. The world is yours – go for it! VOLUME präsentiert euch interessante Orte und spannende Aktivitäten, die auf keiner Bucketlist fehlen dürfen. Nachdem wir uns letztes Mal ins New Yorker Großstadtgetümmel geschmissen haben, treten wir dieses Mal eine Reise um die Welt an – zu den höchsten Bergen der sieben Kontinente, den berühmten Seven Summits. Doch welche Gipfel zählen dazu? Und kann man als Normalsterblicher vielleicht sogar den ein oder anderen selbst erklimmen?

Mount Everest (Asien)

Berg der Berge, Dach der Welt oder Qomolangma (Mutter des Universums), wie ihn die Tibeter nennen. Der höchste Berg der Welt strahlt seit jeher eine ungebrochene Faszination aus. Nicht umsonst gilt der Mount Everest, wenn man alle Faktoren berücksichtigt, als schwierigster Berg der Seven Summits – knappe 250 Bergsteiger haben bei dem Versuch den Gipfel zu erreichen bereits ihr Leben verloren. Auch wenn seit den 90ern immer mehr fragwürdige Expeditionen versuchen, Leute ohne Vorerfahrung auf den Gipfel zu zerren, ist er dennoch ein Traumziel für viele Alpinisten. Der Österreicher Peter Habeler bezwang 1978 gemeinsam mit dem Südtiroler Reinhold Messner als Erster den 8.848 Meter hohen Riesen ohne Sauerstoff.

Facts

Land: Nepal
Höhe: 8.848 Meter
Reisezeit: April – Mai
Zeitaufwand: ca. 60 Tage
Expedition gesehen um: 40.000 – 55.000 Euro
Erstbesteigung: 29.05.1953
Herausforderung: 5/5

Cerro Aconcagua (Südamerika)

Der Cerro Aconcagua ist nicht nur der höchste Berg Südamerikas, sondern außerdem die mächtigste Erhebung außerhalb Asiens und der gesamten Südhalbkugel. Unter Bergsteigern gilt der Gipfel als relativ einfach zu besteigen, da die Normalroute ohne Klettertechnik zu bewältigen ist. Trotzdem darf man ihn aufgrund seiner Höhe von fast 7.000 Metern nicht unterschätzen. Eine ausreichend lange Akklimatisationsphase ist Grundvoraussetzung, immerhin weist der Sauerstoffgehalt am Gipfel nur rund 40 Prozent auf. Interessiert man sich generell für das Höhenbergsteigen, ist der Cerro Aconcagua ein gut geeigneter Einstiegsberg.

Facts

Land: Argentinien
Höhe: 6.962 Meter
Reisezeit: November – Februar
Zeitaufwand: ca. 21 Tage
Expedition gesehen um: 4.000 – 6.000 Euro
Erstbesteigung: 14.01.1897
Herausforderung: 3/5

Denali (Nordamerika)

Der Denali, bis 2015 noch Mount McKinley, schmückt sich mit dem Namen „kältester Berg der Erde“. 250 Kilometer vom Polarkreis entfernt sind Temperaturen von -40°C in der Gipfelregion keine Seltenheit, dazu kommen unvorhersehbare Stürme unbekannter Stärke. Wer es in diesen extremen Bedingungen dennoch auf die Spitze schafft, wird mit einem atemberaubenden Ausblick in die rundherum liegende Eiswüste belohnt. Alaska für sich ist schon ein Abenteuer, der Denali die Krönung. Für viele Alpinisten zählt er zu den schönsten Bergen der Welt.

Facts

Land: USA
Höhe: 6.190 Meter
Reisezeit: Mai – Juli
Zeitaufwand: ca. 28 Tage
Expedition gesehen um: ca. 8.000 Euro
Erstbesteigung: 07.06.1913
Herausforderung: 3,5/5

Kibo (Afrika)

Oft als Kilimandscharo bezeichnet, so heißt aber genau genommen das gesamte Bergmassiv, ist der Kibo der höchste Gipfel Afrikas. Mit seinen 5.895 Metern ist er außerdem der höchste freistehende Berg der Welt – er überragt die ihn umgebende Savanne um über 4.000 Meter. Andere hohe Berge sind meistens von Haus aus schon in hoch gelegenen Erdteilen zu finden, sodass sie, wenn man direkt vor ihnen steht, gar nicht so hoch erscheinen. Der Kibo kann über die einfacheren Routen relativ leicht „erwandert“ werden und ist damit der technisch einfachste der Seven Summits.

Facts

Land: Tansania
Höhe: 5.895 Meter
Reisezeit: Jänner- März / Juni – November
Zeitaufwand: ca. 9 Tage
Expedition gesehen um: 2.000 – 4.000 Euro
Erstbesteigung: 06.10.1889
Herausforderung: 2/5

Elbrus (Europa)

Bei uns ist das Ganze nicht so einfach. Denn eigentlich existiert Europa nur als politischkulturelle Einheit und ist kein eigener Kontinent. Je nachdem, wo man die innereurasische Grenze zieht, zählt entweder der Mont Blanc in Frankreich (4.810 Meter) oder der Elbrus in Russland zu den Seven Summits. Beide Berge sind sich aber relativ ähnlich, was die Anstiegsanforderungen betrifft. Ohne große Kletterei kann man mit Gletschererfahrung beide Gipfel erreichen (wobei man die Wetterbedingungen nicht unterschätzen darf). Für Nostalgiker: Der Elbrus ist der am längsten erschlossene Berg der Sieben.

Facts

Land: Russland
Höhe: 5.642 Meter
Reisezeit: Juni – September
Zeitaufwand: ca. 9 Tage
Expedition gesehen um: 1.000 – 2.000 Euro
Erstbesteigung: 28.07.1874
Herausforderung: 3/5

Mount Vinson (Antarktis)

Die Antarktis – der unberührteste Kontinent unseres Planeten. Auf diesem gottverlassenen Fleck Erde streckt sich mit dem Mount Vinson der entlegenste der Seven Summits in den Himmel. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, ist der Gedanke an eine Expedition auf die Spitze so faszinierend. Arktische Temperaturen, eine nicht zu verachtende Höhe und die isolierte Lage sind die Vorzeichen für dieses Abenteuer. Oben angekommen wird man dafür Zeuge von einem einmaligen Weitblick über die unendlichen Eisflächen – immerhin liegt das Bergmassiv nur rund 1.200 Kilometer vom Südpol entfernt.

Facts

Land: von Chile beansprucht
Höhe: 4.892 Meter
Reisezeit: November – Jänner
Zeitaufwand: ca. 21 Tage
Expedition gesehen um: ca. 40.000 Euro
Erstbesteigung: 17.12.1966
Herausforderung: 4/5

Carstensz-Pyramide (Ozeanien)

Auch hier scheiden sich die Geister. Politisch gesehen liegt die Carstensz-Pyramide in Indonesien und gehört damit zu Asien, geografisch gesehen steht sie auf der australischen Kontinentalmasse. Ihr gegenüber steht der Mount Kosciuszko (2.228 Meter), die höchste Erhebung auf dem australischen Festland. Die Besteigung der Carstensz-Pyramide ist mit ihren steilen Felswänden ungleich schwieriger, sie gilt rein klettertechnisch als die schwierigste Herausforderung der Seven Summits. Als höchster Berg auf einer Insel weltweit ist die steinzeitliche Pyramide auf jeden Fall ein Phänomen für sich. Aufgrund der abgeschiedenen Lage im indonesischen Urwald wurde die Carstensz-Pyramide jedoch trotz moderater Höhe verhältnismäßig selten bestiegen. Auch mit den nötigen Genehmigungen gab es immer wieder Probleme. (Foto (c) Firman Arif)

Facts

Land: Indonesien
Höhe: 4.884 Meter
Reisezeit: Jänner / November
Zeitaufwand: ca. 21 Tage
Expedition gesehen um: ca. 10.000 Euro
Erstbesteigung: 13.02.1962
Herausforderung: 4,5/5

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