Penisfest und Hodengulasch

Entbehrliches Wissen #59

Lieber einen Penis aus Zucker als den ganzen November verregnet, das wusste schon Guns N‘ Roses. Tee im Flugzeug schmeckt nicht, selbst wenn du ihn gekocht hast, sagt dafür Heinz Strunk. Und der ist nicht zufällig ein Landsmann von Angela Merkel.

Am 7. November ist endlich wieder Tag des Tees. Ein Tag, der gefeiert werden muss, schließlich gilt Tee nach Wasser als beliebtestes Getränk weltweit – und nicht etwa Bier, wie alle Schnapsnasen glauben. Kuwait liegt mit 295 Litern pro Kopf und Jahr an der Weltspitze im Verbrauch. In Europa trinken die Iren mit 242 Litern den meisten Tee. Der österreichische Teemarkt baut vor allem auf Kräuter- und Früchtetees, pro Jahr werden etwa 700 Millionen Teebeutel verkauft und gerne auch mit einem Schuss Hochprozentigem getrunken. Engländer tun sich lieber ein Tröpfchen Milch hinein, entweder mif oder tif, also milk-in-first oder tea-in-first, je nach Vorliebe. Im Flugzeug schmeckt Tee jedoch nicht so gut, weil der niedrige Luftdruck das Wasser schon bei 90 Grad kochen lässt – ideal für Schwarztee sind aber 100 Grad. Streng genommen gelten eigentlich nur der schwarze und grüne Tee als Tee, da diese aus der gleichnamigen Pflanze gemacht werden. In Japan ist der grüne Tee ein wichtiger Bestandteil des chadō, was übersetzt so viel wie „Teeweg“ bedeutet und eine mehrstündige Zeremonie ist, in der Tee zubereitet und getrunken wird.
Ein anderes Thema beherrscht die japanische Stadt Kawasaki: der Penis. Einmal im Jahr wird das Kanamara Matsuri – das „Fest des stählernen Phallus“ – gefeiert, um, einer Legende nach, an den Sieg über einen bezahnten Dämon zu erinnern. Der Schlingel hatte sich nämlich in der Vagina einer jungen Frau versteckt und kastrierte ihr einen Hochzeitskandidaten nach dem anderen. Erst mithilfe eines stählernen Penis gelang es, das Monster zu besiegen und so wurde ihm ein Schrein gewidmet und ein Fest, das seit den 70er Jahren alljährlich durch Kawasakis Straßen zieht. Pimmel in allen Farben und Größen begleiten den Umzug, es gibt Lutscher und andere Goodies in Schwanzform.
Thematisch verwandt fand im September zum 13. Mal die Annual World Testicle Cooking Championship in Serbien statt – die Weltmeisterschaft im Hodenkochen. Internationale Teams finden sich dabei zusammen, um geschmackvolle Gerichte zu kreieren. Die Zubereitungsart bleibt dabei der Kreativität der Köche überlassen: ob Hodengulasch, Pizza mit Hoden oder Hoden in Béchamelsoße – kombiniert wird, was schmeckt. Der Wettbewerb wird außerdem von der Wahl zum „Balliest Man in the World“ begleitet, also der mit dem größten Hoden. Vor zwei Jahren gewann Vladimir Putin knapp vor Papst Franziskus, das Jahr davor überragte Edward Snowden die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Diese saß übrigens grad in der Sauna, als 1989 die Berliner Mauer fiel. Ursprünglich wollte Merkel Eiskunstläuferin werden, bevor sie Physik in Leipzig studierte. Ihre Diplomarbeit trägt den Titel: „Der Einfluss der räumlichen Korrelation auf die Reaktionsgeschwindigkeit bei bimolekularen Elementarreaktionen in dichten Medien.“
Arbeitskollege Isaac Newton, Entdecker des Gravitationsgesetzes und Namensgeber der physikalischen Größe für Kraft, verbrachte den weitaus größten Teil seiner Forschungstätigkeit mit dem Versuch, Quecksilber in Gold zu verwandeln. Auch sonst war der gute Isaac eher von der spirituellen Sorte. Das Ende der Welt sagte der tiefreligiöse Engländer für 2060 voraus und in der Bibel vermutete er verborgene Prophezeiungen für die Menschheit. „Wie hast du’s mit der Religion?“ ist auch die Gretchenfrage in Goethes Faust, die Faust, der ja am Anfang einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, verständlicherweise etwas ausweichend beantwortet. Faust heißt mit Vornamen übrigens Heinrich, so wie der Protagonist in Loriots Film Papa ante Portas.

In aller Kürze

  • Auf den 4. Oktober 1582 folgte der 15. Oktober.
  • Der November beginnt mit demselben Wochentag wie der März.
  • Im November 1983 wurde der erste Computervirus in Umlauf gebracht.
  • Adolf Hitler steht nicht im Duden.
  • Auf dem Mount Everest siedet Wasser schon bei 70 Grad.
  • „Göte“ heißt auf Aserbaidschanisch „Arsch“.
  • Jeder unserer Atemzüge enthält fünf Milliarden Moleküle, die Goethe zu seinen Lebzeiten geatmet hat.
  • Das offizielle Nationalgetränk der Bermudainsel heißt „Dark and Stormy“.
  • Auf der Venus ist ein Tag länger als ein Jahr.
  • Vor Grönland liegt die Diskoinsel.
  • In dem Wort „Angstschweiß“ folgen acht Konsonanten aufeinander.
  • Vier von zehn Suchanfragen im Internet führen zu nichts.