Di, 29. Dez 2009

Wie Demo bist du?

Psychotest #10

In Anbetracht der Tatsache, dass Wien zum Ausgangspunkt einer internationalen Studentenbewegung wurde, stellt Volume deine Demo-Kompatibilität auf den Prüfstand:

1.) Die Proteste der Audimaxisten, also derjenigen Studierenden, die das Auditorium Maximum auf der Uni Wien seit Wochen besetzt halten, findet kein Ende. Wie stehst du dazu?

A.) Find ich gut, aber noch nicht ausreichend! Vom Audimax aus werden wir die
Welt verändern! Heute die Uni, morgen das Sonnensystem! Für
dieBefreiungder Querstreif-Kaulquappen in Äquatorial-Guinea!

B.) Find ich super! Weil ein Zeichen gesetzt wird, Druck ausgeübt wird, aber
das Studium nicht darunter leiden muss. Ich hab denen schon was
gespendet…

C.) Mir egal. Was das bringen soll, ist mir schleierhaft. Jetzt muss ich blöd ins
Austria Center Vienna pilgern, statt meine Vorlesung im Audimax zu besuchen.
Dadurch versäum ich die Wiederholung von Gilmore Girls. Ärgerlich!

D.) Unterm Führer hätt´s des net gebn! Linkes Pack! Da juckt mir der Schmiss
auf der Backe!

E) Da stehe ich über den Dingen. Bildung ist ein wertvolles Gut, das ruhig
etwas kosten darf. Ich versteh auch nicht, was an Zugangsbeschränkungen so
schlecht sein soll.

2.) Was sollten die Protestierer als nächstes tun?

A.) Sich mit den Studierenden und der Arbeiterklasse aller Staaten verbünden
und das System zu Fall bringen! Revolution, sonst ändert sich nie was!

B.) Verhandeln, und dabei möglichst viel für die Unis und die Studierenden
herausholen.

C.) Möglichst schnell damit aufhören, es bringt eh nix, es hat sich noch nie was
geändert…

D.) Nach Nordkorea auswandern, elendes Kommunistenpack!

E.) Sich besser wieder mit Betriebswirtschaft, Kostenrechnung und
Personalwesen auseinandersetzen, statt mit Marx und Adorno.

3.) Warst du schon auf einer der die Proteste begleitenden Demos?

A.) Ich gehe auf jede Demo, die die Sache des Fortschritts und der
internationalen Solidarität unterstützt!

B.) Ja, ich war ein paarmal, hab mir dabei ziemlich den Arsch abgefroren, aber
ich denke, dass es sich auszahlt Flagge zu zeigen.

C.) Nein, ich möcht nach den Lehrveranstaltungen möglichst schnell nach
hause, ich hab besseres zu tun.

D.) Ich geh natürlich lieber auf den Burschenschafterkommers in der Hofburg,
da werden wir von der Polizei vor dem Gutmenschenpack geschützt…

E.) Ja, indirekt. Denn dank der zahlreichen Straßensperren bin ich dadurch auf
der Nachhausefahrt vom letzten Meeting der Jungen-Wirtschaft in einen
ziemlich üblen Stau geraten.

4.) Was würdest du auf eine Demo mitnehmen?

A.) Megafon, rote Fahne, Transparente mit Parolen, irgendwas, womit man
Krach machen kann.

B.) Ein paar Freunde.

C.) Trau mich nicht, da gibt´s doch immer Prügeleien, nicht?

D.) Mantel und Degen, im Sommer Schwert und Sandalen…

E.) Laptop, Handy und meinen Terminplaner. Man kann schließlich ruhig
arbeiten und nebenbei ein bisschen demonstrieren.

5.) Die Audimax Besetzung hat sich in eine Flut internationaler Studierendenproteste ausgeweitet. Was bedeutet das für dich?

A.) Die Internationalisierung der Proteste der Unterdrückten signalisiert den
Anfang vom Ende der Unterdrücker!

B.) Offenbar gibt es weltweit Missstände an Hochschulen, die die Betroffenen
auf die Barrikaden treiben. Ich finde es gut, dass Wien diese Protestwelle
losgetreten hat, und das Österreich mal Avantgarde ist, statt wie so oft nur im
Mittelfeld…

C.) Na ja, betrifft mich nicht so, ich denke, ähm, na ja….

D.) Diese Linksfaschisten werden sicherlich von der Ostküste aufgewiegelt, das
spür ich im Urin…

E.) Ein klarer Fall von globalen Marktversagen. Scheinbar haben die
Studierenden die vielen Vorteile der bildungspolitischen Änderungen noch nicht
ausreichend verstanden.

6.)Wer ist dein Vorbild als Mensch?

A.) Che Guevara, Subcommandante Marcos, Hugo Chavez

B.) Albert Einstein, Albert Schweizer, Alexander Van Der Bellen

C.) Snoopy

D.) Das darf man nicht sagen, sonst wird man von den Linken
Tugendterroristen eingesperrt. Ich hab sicherheitshalber meinen rechten Arm
am Körper angebunden, denn er schnellt so gerne in die Höhe…

E.) Karl Heinz Krasser, Margret Thatcher, Frank Stronach

7.) Was hast Du bei deinem letzten Besuch in der Mensa bestellt?

A.) Molotowcocktail

B.) Ein Glas frisch gepresster Orangensaft, das gibt Kraft und Energie

C.) Nach der Vorlesung möchte ich schnell nach hause, da läuft schließlich die
Wiederholung von Gilmore Girls.

D.) Drei Bier

E.) Ein wunderbares Tröpfchen aus einem kleinen Weingut nahe bei Bologna.

8.) Wie lange sollten die Proteste und Demonstrationen deiner Meinung nach weitergehen?

A.) Ich bin für eine zeitlich unbegrenzte Besetzung. Allerdings muss das erst im
Plenum basisdemokratisch abgestimmt werden.

B.) Bis Weihnachten ist okay, aber danach sollte wieder Normalbetrieb
herrschen. Ich möchte schließlich nicht ein Semester und meine Kinderbeihilfe verlieren.

C.) Bis 14.01.2010, weil da fängt die neue Staffel von Gilmore Girls an.

D.) Audimax-Räumung sofort! Selbstverständlich würden meine Kameraden
und ich die Polizei dabei tatkräftig unterstützen.

E.) Dazu fällt mir ein passendes Zitat eines äußerst profilierten österreichischen
Politikers ein: „Es reicht“.

Auswertung:


Vorwiegend A:
Du bist der Meinung, dass nur die permanente Revolution zielführend ist, dass alles irgendwie zusammenhängt und dass wenn du nur genug veganen Eintopf isst, die Welt besser wird.

Vorwiegend B:
Eile mit Weile, Evolution, statt Revolution, Carpe diem: Vernunft und Geduld zeichnen dich aus, aber du machst mehr als die Meisten anderen, um deine Umwelt lebenswerter zu gestalten.

Vorwiegend C:
Dich interessiert nur dein Privatleben, die Öffentlichkeit und die Politik sind dir scheißegal. Du bist das, was im antiken Griechenland als Idiot bezeichnet wurde…

Vorwiegend D:
Du ärgerst dich, dass die letzten Tausend Jahre in Österreich nur sieben Jahre gedauert haben. Dieser Phantomschmerz erklärt dein ganzes Restverhalten.

Vorwiegend E:
Bildung ist für dich eine Ware, wie jede andere aus. Dir geht es nicht um die Bildung von Persönlichkeit, sondern um Investitionen in Human Ressources. Bei so wenig geistigen Kapital hilft wohl nur noch ein Verstands-Hilfspaket.