Die mit dem Wolf heulen

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Was bringt Talent, wenn es a) keiner entdeckt und b) nicht gefördert oder dementsprechend vermarktet wird? Talent braucht Bühne. Das hat sich auch der heimische Musiker, Produzent und Oberchecker Wolfang Schlögl aka I-Wolf gedacht und mit ‚Howling Wolves‘ eine Plattform ins Leben gerufen, die Nachwuchskünstler professionelle Strukturen bieten möchte. Am Donnerstag werden im Rahmen der Veranstaltung Pabst, iNANA und I-Wolf & Eduardo Raon live im Fluc zu hören sein. Es wird rockig, poppig bis hin zu trippig und hoppig. Wir haben bei Wolfgang Schlögl nachgefragt: Warum ‚Howling Wolves‘ – hat der Abend etwas mit dem Blueser Howlin‘ Wolf zu tun?

Wir haben bei Wolfgang Schlögl nachgefragt:

Warum ‚Howling Wolves‘ – hat der Abend etwas mit dem Blueser Howlin‘ Wolf zu tun?

Nein, mit dem hat’s nichts zu tun – obwohl ich ihn sehr schätze. Aber als wir vor einem Jahr die Plattform gegründet haben, war es ein Hintergedanke, mit den Bands ‚einen Ruf in die freie Wildbahn“ ertönen zu lassen. In Verbindung mit meinem Namen eine recht passende Konnotation.

Was ist das Ziel des Abends? Inwiefern unterstützt du die Musiker?

Ziel des Abends ist es, einen niederschwelligen Konzertabend zu organisieren, der natürlich in erster Linie das Publikum unterhalten soll – und im weiteren Sinn den Bands zur Übung dient. In einer Zeit, in der viele Studioprojekte auf die Livebühne streben, ist es gut sich bewusst an die Livesituation heranzutasten. Dabei gebe ich den Bands in den unterschiedlichsten Bereichen Feedback, z.B. Arrangementvorschläge, Hilfe bei Vorproduktionen, Schnitt und alles, was man sonst noch in der heutigen, vielschichtigen Musikwelt braucht.

Wie funktioniert so ein Abend? – treten die Bands auf und du gibst dann live Feedback? Oder soll die Plattform nur für Bands sein, hinter denen du zu 100 Prozent stehst, sodass sich die Leute denken können: Wenn das der Wolfgang gut findet, ist das sicherlich gut…

Ganz simpel: Die Bands spielen und wir unterhalten uns ein paar Tage später darüber. Darüber hinaus gilt es natürlich schon, „Scene Building“ zu betreiben und dem Publikum zu zeigen: „Hey, wir sind da“ – allerdings nicht im Sinne einer Casting Show. Die Bands sollen auf natürliche Weise in ihre jeweilige Szene reinwachsen.

Warum hast du diese Plattform ins Leben gerufen?

Da  ich seit Jahren auf diversen FHs sowie auf der Musikuni unterrichte, schätze ich den kreativen und technischen Austausch mit anderen Kreativen sehr. Aus dieser Wechselwirkung heraus bleibe ich am Laufenden und kann mich wichtigmachen.

Wie oft sind diese Abende geplant?

Das Ganze ist jetzt relativ spontan entstanden. Wichtig ist in erster Linie, dass es Spaß macht. Und das tut es. Somit kann es also gut sein, dass wir das noch ein- bis zweimal  in dieses Jahr machen. Mal sehen.

Morgen, am Donnerstag, den 24. Februar ist es im Fluc dann wieder soweit: Wir hören jetzt schon die Wölfe heulen!

Wo der Bär sonst noch steppt? Hier kommen die Ausgehtipss für ein besseres Wochenende:

Freitag

Mitte April feiert das sound:frame-Festival das zehnjährige Jubiläum. Bis dahin kann man sich in Geduld üben, oder eben feiern. Die Verantwortlichen entschieden sich für Letzteres und laden am Freitag zur zur Pre-Party. Das Line-Up: Derek Roberts x Austrian Apparel (live) mit ihrem knackigen Hiphop-Dub-Electro-Amalgam frei von Raum und Zeit. Außerdem raffinierte Beats und multilinguale Raps bei einem Konzert des in Beirut wohnhaften syrisch-philippinischen Artists Chyno. Und Sam Irl, der bei seinem Live-Set Einblicke in sein bald auf Jazz & Milk erscheinendes Debütalbum geben wird.  

Im Celeste gibt es eine weitere Ausgabe des Z’irkus Maximus. Am Programm steht eine Faschingsparty. Fasching? Der ist doch schon längst vorbei. In den Köpfen der Zirkuscrew ist aber immer Fasching. Lei Lei. Im Aux Gazelles gibt es mal wieder einen Abend für Freunde von einer vertrackten, aber halt total angesagten Mischung  aus UK Bass, HipHop, Grime und Verwandtes.  

In der Grelle Forelle widmet sich der Brite Alix Perez den unterschiedlichen Ausformungen von Drum ’n‘ Bass. Und im Titanic wird der heimische Avantgard-Techno-Querdenker Philipp Quehenberger seine Maschinenpark bedienen.

Samstag

Wenn er kommt, laufen alle zusammen: Ricardo Villalobos. Der herausragende DJ und mittelmäßige Produzent ist ein Gigant in Sachen Clubmusik. Am Samstag gastiert er zum zweiten Mal in der Grelle Forelle. Das hat auch seinen Preis: 25 Euro zahlt man dafür. Der Ricardo hat eben seinen Preis. Den Luxus werden sich aber viele gönnen.

Im Sommer war DJ Dez aka Andrés bereits im Heuer zu Gast. Daran erinnert man sich gerne, denn die Detroit-Legende legte drei Stunden lang auf – zuerst Oldschool-HipHop, dann Disco und House. Am Samstag ist es dann wieder so weit. Diesmal steht im Heuer das Winterfest am Programm und auch dafür wurde Andrés verpflichtet. Feine Sache.  

Das Gebiet rund um den Karlsplatz wird dann zum Detroit-Hotspot. Denn im Sass, also quasi gegenüber wird der ebenfalls aus Detroit stammende Terrence Parker bei der Spritzwein Session feine Tunes auftischen. In der Bar im brut verzichtet man dann auf Detroit-Power und lässt Brian not Brian aus UK seine und andere rappelnden und zappelnden Funk- und House-Nummern erklingen.

In diesem Sinne: SCHÖNES WOCHENENDE!