Alternative Bridges

Die Stadt ist mein Blog

Mann und Frau muss nicht überall bei jedem Blödsinn dabei sein. Das hat Mama schon gewusst. Und das bewahrheitet sich auch immer wieder aufs Neue. Also lassen wir an dieser Stelle den Brückenbau einmal außen vor, stellen wir das Schwenken der Regenbogenfahne ein, lassen wir den Song Contest Song Contest sein und tauchen ein, in eine Blase, frei von Kiesbauern und Würsten.

In Wien Hauptgemeldete haben es zwar schwer – man vernahm in der U-Bahn schon das Stöhnen: ‚Zum Glück ist das alles bald vorbei!‘ – sich dem ganzen Song Contest-Remmidemmi zu entziehen, aber es ist möglich. Versprochen. Denn während die Pratersauna als Public Viewing Bereich für die Coolen fungiert, dort FM4 ein feines Rahmenprogramm mit Partys und Konzerten (Tony Wegas!) anbietet, springen andere Clubs nicht auf den rollenden ESC-Zug aus.

Mögliche Alternativen im Überblick:

Freitag

Die zweite Ausgabe von Dreif, der neuen Clubreihe im Heuer, verspricht ein feiner Abend zu werden. Wenn das Wetter passt, kann man sich dort lange auf der Terrasse mit guten Cocktails zu stolzen Preisen und feiner Musik beschallen lassen. Diese kommt von DJ Beware (FM4 Unlimited), Stoff (Leitstrahl) und Maxi Milan (Puffzack).
In der Grelle Forelle gibt es die zweite Ausgabe von Open House. Hinter dem DJ-Pult steht unter anderem Tama Sumo, eine seit den frühen 90er Jahren in der Berliner House- und Technoszene aktive Produzentin und DJane. An ihrer Seite steht Lakuti, zu deren Set man sich schon vor ein paar Monaten im Café Leopold beim Bande a Part auf der Tanzfläche eingroovte. Eine Traumpaarung.
Das Gürtellokal Rhiz feiert an diesem Wochenende seinen 17. Geburtstag. Am Freitag gratuliert die heimische Band M185. Am Samstag schauen Villalog mit ihrem neuen Album ‚Spacetrash‘ und einer gehörigen Portion Krautrock vorbei. Alles Gute!

Samstag

Bei ‚Endstation im Prater‘ kann man sich im Garten mit Cocktails und elektronischer Musik den schönen Seiten des Lebens widmen. Beim Opening am Start: Die Crew von 35 Grad, Max Schell und Johannes Haidin und Crazy Sonic. Ab 19 Uhr.
Beim Erdbahnkreuzer im Celeste kann man sich, wie bereits letztes Wochenende, der Musikauswahl von Simon Heidemann hingeben. An seiner Seite: Bernhard Tobola. Und der serbische Künstler und Produzent 33.10.3402 – einen blöderen Namen kann man sich ja fast nicht mehr geben. Oder? Es handelt sich dabei übrigens um die Koordinaten von Belgrad der Heimatstdt des Musikers. Also doch nicht so blöd, oder? Aber voll egal, denn sein deeper Technoist ein guter.
Im Elektro Gönner gibt es If raw gents gentle mit der wunderbaren Masha Dabalka, und der umwerfenden Misonica.
Der 16. Zirkus Abnormal steht im Zeichen des Lichts. Also auch im Zeichen von Karel Gott, der ja die Hymne auf das Licht geschrieben hat: Fang! Das! Licht! Im dasWerk geht es dann aber auch um mehr, also um Visuals, Performance und Projektionskunst.

Verantwortlich dafür ist das aktuell stattfindende Playground AV Festival, ein Themenspielplatz für analoge und digitale Projektionskunst und Audiovisuelles. Auf mehreren Floors wird einem dann einiges geboten: heimische DJs wie Fabian Moos oder Patrick Kong, Sachen wie ‚Unterhaltungsdingsbumsdinger‘ und so weiter und so fort.
Nebenan, in der Grelle Forelle, gibt es Wechselstrom mit Techno vom Produzenten (Ostgut) und Berghain-Resident Function.

Sonntag
Klar, kein Wochenende ohne Flohmarkt. Dieses Mal sind mal wieder die Vinyl-Sammler dran. In der Bunkerei im Augarten kann man sich ab 11 Uhr durch diverse Kisten voller Schallplatten, CDs, DVDs und alles, was mit Musik zu tun hat, kramen. Und wer weiß, vielleicht findet man dort auch eine Schallplatte eines Song Contest-Siegers…