Die Gefährlichkeit der Heiterkeit

Entbehrliches Wissen #47

Gags, Gags, Gags! Lachen ist gesund. Jeder Tag, an dem Du es nicht tust, ist angeblich sogar ein verlorener. Unerbittlicher Drang zur Heiterkeit kann aber auch zu unwitzigen Nebenwirkungen führen, schon Scherzkeks Nietzsche wusste: „Nicht durch Zorn, sondern durch Lachen tötet man.“

Die Gefährlichkeit der Heiterkeit wird unterschätzt. Lachen hat in der Geschichte schon vielen Menschen das Leben gekostet. Bereits im alten Griechenland gab es einige Fälle von Lachkrämpfen mit Todesfolge, wie die tragische Geschichte Kalchas‘, Sohn des Thestor, beweist. Obwohl Kalchas Seher während des Trojanischen Krieges war, übersah er seinen eigenen Tod. Den sagte ihm dafür der Prophet Mopsus voraus. Als der prophezeite Todestag schließlich eintrat und nichts geschah, brach Kalchas in so heftiges Gelächter aus, dass er daran erstickte.
Zeuxis, ein griechischer Maler, erlag seiner eigenen Kunst. Als er das Portrait einer alten Frau malte, fand er seine eigene Darstellung so komisch, dass seine Atmung versagte und er tot zusammenbrach. Ein ähnliches Schicksal erlosch das Lebenslichtlein von Komödienschreiber Philemon, der sich so lange über einen seiner Scherze erheiterte, bis er nicht mehr konnte und einen Kreislaufzusammenbruch erlitt. Dem griechischen Logiker Chrysippos von Soloi, Verfechter der stoischen Lebensweise und eigentlich nicht als Spaßkanone verschrien, wurden seine Tugenden zum Verhängnis. Man sagt, er starb vor Lachen, als er einem Esel dabei zusah, wie er Feigen aß.
Aber auch in der neueren Zeit gibt es Fälle von heiteren Todesfällen, wie den der englischen Witwe Mrs. Fitzherbert. Die betagte Lady liebte das Theater. Bei einer Vorstellung der „Beggar’s Opera“ geriet sie aufgrund eines in ausgefallenen Damenkleidern bekleideten Schauspielers in tobende Entzückung. Sie musste das Stück frühzeitig verlassen, war jedoch nicht mehr in der Lage das Bild aus ihrem Kopf zu bekommen. Zwei Tage später erlag sie ihren anhaltenden hysterischen Anfällen.
Lachen ist übrigens ein Hochleistungssport. Wenn ein Mensch lacht, betätigt er 17 Muskeln im Gesicht und 80 weitere im restlichen Körper. Die Luft schießt mit bis zu 100 km/h durch die Lunge und die Muskeln in der Blasen- und Beinregion erschlaffen. Im Blut vermehren sich Killerzellen, die die Abwehrkräfte stärken. In anderen Fällen hat die Heiterkeit hingegen ein unspaßiges Ende.
Auf Papua-Neuguinea wurde in den 1950er Jahren erstmals eine tödliche Krankheit beschrieben (von den Einheimischen Kuru genannt), in deren Verlauf es zu rhythmischen Muskelzuckungen und pathologisch häufigem Auflachen kommt – die sogenannte Lachkrankheit. Frei von jeder positiven Fröhlichkeit ist auch das Sardonische Lachen, das seinen Ursprung bei der Urbevölkerung Sardiniens haben soll. Eine ihrer Sitten soll das Töten von alten Menschen unter dem krampfartigen Gelächter der Drumrumstehenden gewesen sein – der risus Sardonicus.
Anderen Quellen zufolge ist die Herkunft des Ausdrucks – weitaus unspektakulärer – einer bitteren Pflanze zuzuschreiben, nach deren Genuss sich der Mund zu einem unwillkürlich grinsenden Lacher verzieht. Der Begriff war bereits bei den Griechen bekannt und bedeutete damals das bösartige Hohngelächter eines Zornigen, der über den eigenen Schmerz und Schaden lacht. Eine milde Form davon ist der Biss in eine Zitrone. Sauer macht bekanntlicherweise relativ unriskant lustig.

In aller Kürze

  • Die Schweiz hat keinen offiziellen Regierungschef, sondern ein kollektives Staatsoberhaupt.
  • Zur Abkühlung kacken sich Störche bei zu hohen Temperaturen auf die Füße.
  • Am 1. Jänner feierte man ursprünglich Jesus‘ Beschneidung.
  • Das englische Wort pencil für Bleistift kommt vom lateinischen peniculus, dem Diminutiv von Penis.
  • In England war Frauen bis 1970 das Fußball-Spielen verboten.
  • Im Schlaf nimmt man pro Stunde etwa 42 Gramm ab.
  • Die Mafia ist weltweit der größte Giftmüll-Entsorger.
  • Elche können beim Geradeaus-Schauen gleichzeitig beide Hinterhufe sehen.
  • Auf Tasmanien herrscht die klarste Luft der Welt.
  • Der Hinweis-Zettel im Überraschungsei wird auf 38 Sprachen übersetzt.
  • Der Serien-Delfin „Flipper“ wurde ausschließlich von weiblichen Delfinen dargestellt.
  • In Siena dürfen Frauen mit dem Vornamen „Maria“ nicht als Prostituierte arbeiten.