Karma is a bitch

Let's Talk About Sex #44

Schon einmal das Gefühl gehabt, als hätte dir das Universum in Sachen Liebe und Beziehung den Kampf angesagt? Wie ein roter Faden, der sich durch unser Leben zieht, scheint es nach kurzzeitiger Euphorie einer neu eingegangenen Partnerschaft fortwährend zu unvorhergesehenen emotionsgesteuerten Naturkatastrophen zu kommen.

Der einst strahlend blaue Beziehungshimmel wird mit einer schwarzen Wolkendecke der Frustration bedeckt. Die Liebesgeigen prallen auf den harten Boden der Realität und monsunartige Regenfälle überschwemmen unsere Flitterwochenphase. Das Ende vom Lied ist, dass die einst lichterloh brennende Liebesflamme nach kürzester Zeit wieder erlischt. Als Opfer kosmischer Launen versinken wir in einer tiefen Regenpfütze voller Selbstmitleid und lassen hierbei das Gesetz der Anziehung, das besagt, „wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“, vollkommen außer Acht.

Gibt es Beziehungen, die von Beginn an, wie der Volksmund gerne verkündet, unter „einem schlechten Stern stehen“, im Sinn karmischer Vergeltung, oder sind wir diejenigen , die mit einem  Regentanz das Unwetter herbeiführen?

Sex-Karma?
Die Karma-Theorie besagt, dass unsere negativen Taten in diesem oder einem Leben davor ihren Ausgleich im weiteren Verlauf unserer Existenz suchen werden. Bezüglich des Sexuallebens könnte es sich folgendermaßen ereignen: Wenn ich in der Vergangenheit als ein Orgasmus-Egomane meinen Trieben freien Lauf gelassen habe, ständig nur auf meinen eigenen Vorteil aus, ohne auf die Bedürfnisse meiner Spielgefährten Rücksicht zu nehmen, resultiert meine Knausrigkeit vielleicht in einer derzeitig durchlebten Orgasmus-Armut, um meine früheren Machenschaften im Sinne karmischer Vergeltung wieder auszugleichen.

Dieser Ausgleich kann sich zum Beispiel in der Unfähigkeit ereignen, den Höhepunkt zu erreichen. Vielleicht kommt das Karma aber auch auf noch schwerwiegendere Art und Weise auf einen zurück, indem jeglicher Anflug an Erregung durch allgegenwärtige Impotenz bereits beim bloßen Gedanken an einen bevorstehenden Höhenflug mit einer erektilen Dysfunktion bestraft wird.

Meiner Ansicht nach sind die Tage gezählt, an  denen wir unserem Sexualpartner ein mieses Sexleben in die Schuhe schieben können. Man sollte nicht Opfer, sondern Schöpfer seiner Leidenschaften sein, die nicht zwangsläufig Leiden schaffen muss. Wenn es einmal im System hackt, hilft es nicht, Tag ein Tag aus zu klagen, wie sehr es hackt. Wir müssen die unbefriedigte Situation mit beiden Händen an den Eiern packen, Karma hin oder her. Nicht zuletzt ist sexueller Stillstand, Trostlosigkeit, Langeweile oder auch Unzufriedenheit – wie der Pinsel eines Malers – als eine Triebfeder zu sehen. Diese sollte uns dazu auffordern, neue Terrains zu erforschen, welche uns möglicherweise ins Schlaraffenland der Sex-Toys eintauchen lassen und dabei das Sexleben,  wie  bei einer Achterbahn-Fahrt  – so richtig auf den Kopf  stellen.

„Nichts ändert sich, außer wir ändern uns“.