Bei einer Castingshow mitmachen

Dinge, die du getan haben solltest…#44

Immer geiler wird das gemeine Volk darauf, ohne irgendeine Ausbildung reich und berühmt zu werden. Oder aber anderen Menschen beim kläglichen Versuch voyeuristisch vorm Fernseher zur Seite zu stehen.

Da fragt man sich dann eh recht bald, wie denn so etwas abgehen könnte? Sind die Menschen tatsächlich für die „15 minutes of fame“ bereit, sich zum Dolm zu machen? Oder die Agenten eines Fernsehprogramms im Privatleben herumschnüffeln zu lassen? Und zu guter Letzt sich von unsäglichen C-Prominenten bewerten zu lassen? Sollte man da nicht auch mal mitmachen?
Die Antwort ist ein uneingeschränktes Ja. Man ist sogar irgendwie geil drauf. Vor dem inneren Auge flattern die 500 Euro Scheinchen, glänzen die bayrischen Autos, räkeln sich die ukrainischen Sex-Sklavinnen. Endlich raus aus dem Alltag und mit Conchita Wurst Champagner schlürfen und sich von Alfons Haider interviewen lassen. Was gibt es Schöneres? Doch vorher muss man noch soundchecken, Garderobe aussuchen, Schminkköfferchen testen, um sich schließlich von antiken Alkoholikern, gehirnamputierten Blondinen und deutschen Humoristen (ein Widerspruch in sich) bewerten zu lassen. Gewinnen kannst du dir  unter diesen Umständen quasi in die Haare schmieren. Heftig? Na klar. Aber du willst den dereinstigen Enkerln ja nicht erzählen, dass  du in der Jugend nur Videospiele gespielt, Fastfood gegessen und Blümchensex gehabt hast, oder?