City Check Barcelona

Party-Metropole und Badestrand. Alleine mit diesen beiden Argumenten weiß Barcelona viele Menschen glücklich zu machen und zwingt sie, einmal angefixt zum regelmäßigen Wiederkommen.
Aber dass die Hauptstadt der autonomen spanischen Provinz Katalonien noch soviel mehr zu bieten hat, wird spätestens klar, wenn man das touristische Pflichtprogramm aus Sagrada Familia, Park Güell, Las Ramblas und Picasso-Museum einmal abgehakt hat.
Was das besondere Lebensgefühl dieser Stadt ausmacht, das wollten wir mal etwas genauer wissen und haben ein paar ihrer Einwohner für euch ausgequetscht.

Yorgos Vourlidas, 27 Jahre, Interaction Designer:

Wo kann man in Barcelona am Besten baden gehen?


Also der Stadtstrand in Barceloneta ist schon okay, man ist am Meer aber da ist halt ziemlich viel los, vor allem am Wochenende. Mein Spezialtipp ist das „Piscines Bernat Picornell“ (Avenida de l’estadi, 30-40), ein Schwimmbad, von dem man einen großartigen Blick über die ganze Stadt hat. Außerdem war es der Drehort zu Kylie Minogues Video „Slow“.
www.picornell.cat

Wo kann ich einen leckeren Cocktail trinken?


Da würde ich die „Bar Gimlet“ (Santaló, 46) empfehlen, eine ganz klassische Cocktail Bar mit nettem Ambiente und großartigen Drinks.

Welches Museum/Welche Galerie sollte ich mir nicht entgehen lassen?


Es ist nicht wirklich ein Museum, mehr eine kulturelle Einrichtung: Das CCCB (Centre de Cultura Contemporània de Barcelona, C/Montalegre 5) präsentiert die interessantesten Ausstellungen und Veranstaltungen der Stadt.

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Lucrecia Pérez, 28 Jahre, Musikerin:

www.myspace.com/thesoundoflucrecia

Wo schaust du dir am Liebsten Konzerte an?


Ich liebe den „Sala Apolo“ (Nou de la Rambla 113), alle Konzerte, die ich dort gesehen habe, waren großartig. Es gibt einen großen, klassischen Konzertsaal, wunderschöne Lampen und einen guten Sound. Sehr old-school, aber: Das Auge hört mit!

Welche kulinarische Spezialität sollte ich unbedingt probieren?


Ich liebe „pá amb tomaquet“ (Brot mit Tomate). Das ist ein Stück Brot, das mit Knoblauch und Tomaten eingerieben wird und dann isst man es mit Olivenöl. Es ist gleichzeitig knusprig und weich, der Geschmack ist fantastisch obwohl es ein ganz simples Gericht ist. Man bekommt es eigentlich überall als Vorspeise. Und ich liebe katalanische Weine, ich habe einen entdeckt, der heißt „Clos dels Codols“ aus Priorat, einem Gebiet in Katalonien, ein ganz ein feiner Tropfen.

Wo kann ich eine wilde Partynacht erleben?


Im oben bereits erwähnten „Sala Apolo“ gibt es ein gutes Party-Line-Up. Und es gibt eine kleine Bar im Stadtteil Grácia, die heisst „Gusto“(C/Francisco Giner, 24). Da legen auch oft DJs aus Venezuela oder Portugal auf, klein, eng und heiß und man kann super tanzen.

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Ricardo Duque, 29 Jahre, Grafikdesigner:

Wo kann ich gut und billig was Essen gehen?


Du solltest auf jeden Fall die „Vinatería de Verdi“ (C/Verdi,138) im Stadtteil Grácia ausprobieren. Echt gutes Essen und Weine aus Navarra (baskische Provinz).

Und was gefällt dir nicht so gut an Barcelona?


Die kulturelle Oberflächlichkeit, die sich als Trend ausgibt. Und zu viele Touristen. Und zu viele Starbucks-Filialen.

Hast du ein paar geheime Shopping-Tipps?


Ja, halte dich fern von den mainstreamigen Fussgänger-Zonen und nimm dir Zeit um die kleineren Läden auszuchecken, hier gibt es sehr viele talentierte Leute, die Mode machen.
Zum Beispiel „Intro“ (C/Ramón y Cajal, 9) oder „Duduá“ (C/ Rosic,6) sind es echt wert.

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Maria Garcia, 26 Jahre, Verkäuferin:

Ein guter Plattenladen?


Eigentlich fallen mir da gleich zwei ein. „Discos Juandó“(C/Giralt el Pellisser, 2B), der ist ziemlich neu, der hat erst letztes Jahr oder so aufgemacht. Das ist ein Second-Hand-Plattenladen, der eine große Auswahl von Funk, Disco bis 80er Jahre Zeugs hat und ziemlich moderate Preise.
Dann gibt es da noch „Wah Wah“ (C/Riera Baixa, 14), ein alteingesessener Laden, der vor allem mit Raritäten diversester Genres punkten kann.
www.juando.vox.com
www.wah-wahsupersonic.com

Wo gibt es die besten Second-Hand-Shops?


Natürlich muss ich da ein bisschen Eigenwerbung betreiben für meinen Arbeitsplatz, das „Holala Plaza“ (C/Valldonzella, 4).Wir sind natürlich was Besonderes, da wir neben Klamotten auch Möbel, allerhand Einrichtungsgegenstände und Accessoires anbieten. Außerdem haben wir einen Galeriebereich und planen für die Zukunft noch ein eigenes Café und einen Bücher- und Zeitschriftenladen. Aber in der Umgebung (El Raval) gibt es ganz ganz viele Vintage-Läden und natürlich ist es auch erlaubt, sich bei der Konkurrenz umzuschauen.
www.holala-ibiza.com

Fahrrad oder U-Bahn oder Laufen?


Die öffentlichen Verkehrsmittel sind eigentlich recht günstig hier, eine einfache Fahrt kostet mit einem 10er Ticket ca. 70 Cent. Der einzige Nachteil ist, dass ab spätestens 24.00 Uhr nichts mehr fährt. Es gibt zwar Nachtbusse, aber zu Fuß sieht man natürlich mehr und es gibt relativ günstige Fahrrad-Verleihe. Allerdings sind die Fahrradwege kaum ausgebaut und man sollte es gewohnt sein, mit all dem Verkehr.

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Amaia Díaz, 26 Jahre, Studentin:

Was magst du besonders am Leben in Barcelona?


Erstmal natürlich, dass die Stadt direkt am Meer liegt und man schnell und einfach an den Strand kann. Und dann ist es dieser ganz eigene Vibe, der einen hier erfasst. Oft fühle ich mich wie elektrisiert von Barcelonas Pulsschlag, vor allem in lauen Sommernächten. Ich finde es ist ein sehr guter Ort um kreativ zu sein, auch wenn die Lebenshaltungskosten ziemlich hoch sind!

Wo kann ich nett Kaffee trinken gehen?


Im Stadtzentrum mag ich das Café Venus (C/Avinyó 25), weil es dort neben gutem Kaffee auch superleckere Kuchen und vegetarisches Essen gibt. Wenn man nur einen schnellen Frühstückskaffee trinken will, sollte man einfach auf die Spezial-Angebote der Bars/Cafés achten. Bei manchen kriegt man schon für 1,50 Euro einen Milchkaffee inklusive Croissant.

Wann sollte ich nach Barcelona reisen?


Natürlich ist es immer schön bei uns, außer vielleicht im Winter. Eines der vielen Musik-Festivals wäre doch ein guter Anlass, Primavera Festival, Sonar, Supersonic, oder auf dem Weg nach Benicassim Festvial. So kann man super Konzerte sehen und die Stadt erforschen!


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Isabel Martinez, 3 Jahre, Tochter:

Was ist deine Lieblings-Süssigkeit?


Churros (spanisches Fettgebäck, dazu trinkt man heiße Schokolade, die ist fast so dickflüssig wie Pudding), aber ich darf nur ganz wenig davon essen, weil es sehr fett ist und man schnell Bauchweh bekommt.

Was machst du am Liebsten?


Prinzessin spielen oder tanzen.

Was willst du mal werden wenn du gross bist?


Flamenco-Tänzerin, weil die so wunderschöne Kleider haben. Schuhe hab ich schon.


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Dies und Jenes:
) In Barcelona wird der Dialekt Katalanisch gesprochen, öffentliche Verkehrsmittel, etc. sind aber doppelsprachig (auch in Spanisch) ausgeschildert.
) Barcelona hat eine der größten und aktivsten Hausbesetzer-Szenen Europas. Gründe sind die immens hohen Mietpreise und der enorme Anteil an Wohneigentum, der es jungen Erwachsenen sehr schwer macht, Wohnraum zu finden.
) Barcelona hat in etwa 1,6 Millionen Einwohner und ist damit die elftgrößte Stadt in der EU (knapp hinter Wien, welches auf Platz 10 rangiert).
) Der bedeutendste Sportverein ist der FC Barcelona, dessen Stadion Camp Nou gleichzeitig das größte Europas ist.

Wie komm ich hin?
Flüge Wien – Barcelona mit Easyjet/Airberlin ab 29 Euro


Wo wohn ich dort?
) In der Innenstadt gibt es viele solide Hostals zu günstigen Preisen, ab ca. 20 Euro/Nacht.
) Der Standard ist nicht luxuriös und es ist nachts oft laut, aber man kann alles zu Fuß „erlaufen“.
) Reist man zu mehrt, lohnt es sich auch eine Ferienwohnung zu mieten, z.B. unter:
http://www.apartmentsramblas.com