Schwache Frauen aufgepasst!

Entbehrliches Wissen #32

Schwache Frauen aufgepasst! Springt nicht zuviel herum, sonst lädiert ihr noch eure Gebärmütter, eure Brüste verwandeln sich in Muskelmasse und die Tragödie der starken Männer wäre noch trauriger als eh schon.

Eine leichte Brise wäre einmal angebracht, dachte sich Marilyn Monroe und stellte sich auf das U-Bahnluftgitter. Das laue Lüftchen, welches ihr anschließend das Kleid hochblies und einen Sturm der Begeisterung auslöste, hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen – nicht nur in der Filmgeschichte. Als Monroe-Effekt wird der böige Aufwind an Hausfassaden genannt, der sich bei hohen Temperaturen bildet und vorbeischlendernden Passanten Hüte vom Kopf und Röcke in die Höhe reißt. Beachvolleyballerinnen werden damit kaum ein Problem haben, durften ihre Hosen bis vor Kurzem an den Seiten nur sieben Zentimeter lang sein – und damit wohl zu wenig um irgendetwas wegzublasen, was man nicht eh vorher schon sieht. Diese Regelung wurde allerdings 2012 mit der Berufung auf die Rücksicht religiöser – und nicht sexistischer – Gründe geändert. Die übrigens 13-Seiten lange Kleiderverordnung der Federatión Interantionale de Volleyball, in der sogar Stoffmaterial und Armreifenanzahl vorgegeben werden, ist auch ohne diese spezifische Einschränkung nicht zum Lachen. Dass Frauen im Sport anders behandelt werden als Männer, hat in unserer Kultur Tradition. Während ein herrschendes Männerbild Muskelmasse auf Hormonbasis goutiert und Risikobereitschaft über jede Vernunftgrenze hinweg fordert, wird Frauen bei steigender körperlicher Aktivität gerne der mahnende Zeigefinger vorgehalten. Die Angst der vornehmlich männlichen Gesellschaft begründet sich darin, Frauen könnten damit ihr Lebensziel – Mutterschaft – aus den Augen und die dazugehörigen Attribute – Brüste – verlieren. So galt vor einem Jahrhundert Radfahren als gefährlich für die Gebärmutter, da sie dabei zu stark erschüttert werden könnte. Mit dem selben Argument sprach sich vor wenigen Jahren FIS-Präsident Gianfranco Kasper gegen das Frauen-Skispringen aus, als ging es um die Mütter seiner zukünftigen Kinder.
Auch wenn Frauen inzwischen Sport betreiben dürfen, gefördert und medial präsentiert werden ihre Leistungen meist nur in Kombination mit dem passenden Röckchen. Als die Französin Marion Bartoli letzten Juli das Wimbledon-Turnier gewann, wurde ihr vom Kommentator live attestiert, dass sie „nicht so aussieht, wie man sich eine Athletin vorstellt“. Weil die Tennisspielerin weder ein gefälliges Kameralächeln hat noch in körperliche Wahnvorstellungen passt, wurde sie anschließend in einem Shitstorm auf Twitter übel beschimpft und abgewertet. Männer haben es natürlich auch nicht leicht, denn Testosteron macht zwar mutig, aber dumm. Risikiosportler und ihre Toten sind fast ausschließlich vom „starken Geschlecht“. Ein Base-Jumper hat eine durchschnittliche Überlebensdauer von sechs Jahren. Aber herrlich kommt schließlich auch nicht von Herr und dämlich nicht von Dame. Während ersteres von hehr und damit dem althochdeutschen Wort für grau(haarig), erhaben und ehrwürdig stammt, bildete sich dämlich aus dem niederdeutschen Verb dämelen, das sich auch in dem bei uns gebrauchten Wort damisch wiederfindet bzw. mit taumeln und dämmern sinnverwandt ist. Demnach beschreibt es einen eher lichtschwachen Geisteszustand, der mühselig im Dunkeln tappt. Die Dame wurde hingegen ursprünglich aus dem Französischen übernommen, bis dahin war Frauenzimmer in diesem Sinne gebräuchlicher, und stammt wie alle seine romanischen Variationen – ital.: dama, span.: doña, port.: dama, rum.: doamnă – letztlich aus dem Lateinischen, in dem die Domina die Herrin des Hauses ist.


 

In aller Kürze:

  • Sir Karl Popper übersetzte Texte von Jürgen Habermas und Theodor Adorno fremdwörterfrei ins Deutsche.
  • Positive Ergebnisse von Studien haben eine dreimal höhere Chance auf Veröffentlichung.
  • 95 Prozent aller Studienergebnisse in psychologischen Magazinen sind positiv.
  • Von 1996 bis 2000 gab es kein Ministerium für Wissenschaft und Forschung sondern war mit „Verkehr“ kombiniert.
  • Im Lied „Aber bitte mit Sahne“ von Udo Jürgens fressen sich drei Frauen zu Tode.
  • Kamele können ihre Nasenlöcher zumachen.
  • Mit Brot kann man Bleistift radieren.
  • Im Vatikan ist der Konsum und Handel von Drogen nicht illegal.
  • Der längste gemessenen Furz dauerte 2 Minuten und 42 Sekunden.
  • In den Mund des Schweizers Marco Hort passen 259 Strohhalme.
  • Der längste Artikel im deutschsprachigen Wikipedia ist die Liste aller Kernkraftwerke.
  • Ein durchschnittlicher Anrufer legt nach 9 mal Klingeln auf.
  • Regen enthält Vitamin B12.
  • Michael Niavarani, Jürgen Vogel und Michael Herbig sind alle am 29. April 1968 geboren.