Mi, 11. Sep 2013

Großtstadtcowboys auf großem Fuß

The BossHoss

Howdy! Seit 11. Oktober gibt’s das neue Album von The BossHoss aus Berlin. Ende des Monats kommen die rockenden Cowboys mit ‚Flames of Fame‘ live nach Linz bzw. Wien. Im Interview sprechen die beiden Bandgründer Hoss Power und Boss Burns über Kommerz, Kunst und Karriere.

Howdy! The BossHoss waren schon oft in den USA auf Tour: Wie kommt euer Sound dort beim Publikum an?

Boss Burns: Super! Vor allem sind die Amis echt immer verwundert, wenn Jungs aus Berlin auf Cowboy machen und einen ganz eigenen musikalischen Stil abliefer

en. Bisher haben wir echt sehr gutes Feedback bekommen und freuen uns auf weitere Konzerte in Übersee.

Wie fühlt man sich als Großstadt Cowboy in einer von Hipstern überschwemmten Stadt wie Berlin?

Boss Burns: Wir fühlen uns sehr wohl in Berlin – es gibt keine bessere Stadt für uns. Berlin ist unglaublich lebendig, hier passiert echt eine Menge Zeug, was uns als Musiker sehr entgegen kommt. Ob Hipster, Indie Rocker oder Großstadtcowboy – alle haben ihre Daseinsberechtigung und vielleicht ist gerade das der besondere Reiz, warum wir uns hier so heimisch fühlen.

Frage an Hoss Power: Du bist auch als Musikproduzent für die Werbebranche tätig. Was war bis jetzt dein spannendster Auftrag? Wo ist für dich die Trennlinie zwischen Kunst und Kommerz?

Hoss Power: Ich arbeite schon seit mehreren Jahren mit Mercedes Benz zusammen und liefere in regelmäßigen Abständen den Sound zu ihren Werbetrailern bzw. alles, was damit zusammenhängt

. Es ist nach wie vor sehr spannend, auch abseits unserer eigenen Musik solche Projekte umzusetzen, wobei wir als Band auch ideal zum Thema Trucks passen. Kunst und Kommerz geht dahingehend prima zusammen. Ich sehe da keinen Widerspruch.

Auf euerem letzten Album von 2011 ‚Liberty of Action‘ finden sich überwiegend Eigenkompositionen. War der Schritt vom Cover zu Eigenproduktionen steuerbar bzw. notwendig, um sich musikalisch zu beweisen?

Boss Burns: Wir haben uns aus eigenem Antrieb entschlossen, Stück für Stück eigene Songs auszuprobieren. Denn uns war schon mit der ersten Platte klar, dass wir auf Dauer keine Lust auf Coversongs haben. Irgendwann ist es ja auch für einen selbst eintönig und da wir immer neue Herausforderungen suchen, ist bisher jede Platte ganz unterschiedlich geworden. Auch auf ‚Flames Of Fame‘ haben wir wieder ganz neue Einflüsse miteinander kombiniert und wir sind damit sehr zufrieden.

Ihr habt nicht nur eigene Alben auf den Markt gebracht, sondern immer wieder Filmmusik oder Werbejingles komponiert. Gibt es da einen Film, für den ihr gerne den Soundtrack liefern würdet?

Boss Burns: Es müsste auf jeden Fall passen. So spontan denken wir an einen Titelsong für den nächsten James Bond. 007 ist auf jeden Fall ein Typ, der in etwa unsere Kragenweite hat. Vielleicht traut er sich, wenn er das Interview hier liest, mal bei uns anzufragen. Wir würden uns freuen…

Seit Herbst 2011 sitzt ihr in der Jury von ‚The Voice of Germany‘: Der Output von Castingshows wird oft rasant kommerziell vermarktet und dann schnell wieder vergessen. Hat dieses Format Zukunft?

Hoss Power: The Voice ist ein sehr lebendiges und ehrliches Castingformat, deshalb lieben wir diese Show. Es geht jedoch nicht um die Show an sich, sondern um die Talente. Und das ist genau der Grund, warum die Sendung bei den Leuten, die sich bewerben, aber auch beim Publikum so viel Zuspruch erfährt. Wir sind stolz, ein Teil des Ganzen zu sein und auch Staffel 3 wird wieder für ordentlich Gesprächsstoff sorgen.

Bei den Gigs in Österreich präsentiert ihr euer neues Album: Mit welchem Gefühl entlasst ihr die neuen Songs in die Veröffentlichungsfreiheit?

Boss Burns: Wir haben fast ein dreiviertel Jahr an der Scheibe gearbeitet und viel ausprobiert. Einige Titel haben wir sogar in Los Angeles aufgenommen und auch das Musikvideo zur ersten Single ‚DO IT‘  wurde in der kalifornischen Wüste gedreht. Wir freuen uns riesig, dass unser Baby nun bereit für die Welt da draußen ist und gehen mit einem sehr positivem Gefühl auf den Herbst zu.

Mit welchem der neuen Songs verbindet ihr eine besonders emotionale Anekdote?

Hoss Power: Jeder Song erzählt eine ganz eigene Geschichte. Die Botschaft in der Single ‚DO IT‘ spricht uns natürlich aus der Seele. Nicht lange labern, einfach machen! So haben wir es von Anfang an mit der Band gemacht. Natürlich sind wir auch mal hingefallen, aber die meisten Entscheidungen waren einfach richtig und haben uns dahin geführt, wo wir heute stehen. Und das rockt!

Habt ihr österreichische Cowboyfreunde?

Boss Burns: Auf jeden Fall! Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir in Österreich spielen können, waren im Sommer mehrmals vor Ort und haben sogar zwei Termine für unsere Arenatour im Herbst reserviert.

Ihr werdet musikalisch immer nur auf Country, Cowpunk und Rock reduziert: Was hört ihr momentan privat am liebsten?

Hoss Power: Von Blues über Rock’n’Roll bis hin zu Hard Rock ist alles dabei. Im Tourbus wird dann alles gemixt und wir stimmen uns so schonmal auf die nächste Show ein.