Fr, 19. Jul 2013

Wunschlos Friska Viljor

Friska Viljor im Interview

Friska Viljor ist schwedisch und heißt wörtlich übersetzt ‚rundum glücklich sein‘. Das komplette Gegenteil war der Fall, als sich Joakim Sveningsson und Daniel Johansson 2005 aus Liebeskummer vereint haben, um mit Musik ihre Herzen zu kurieren. Acht Jahre später passt den beiden nordischen Bartträgern der Bandname besser denn je: Doppeltes Vaterglück, fünftes Erfolgsalbum in Folge und ein freudiges Wiedersehen beim FM4 Frequency Festival. Friska Viljor geben vorher noch ein paar heiße Tipps für die Liebe und verraten, was sich in ihren Bärten alles versteckt.

Halbzeit: Das Beste, was ihr im Jahr 2013 bis jetzt gemacht habt?

Da wir bereits Anfang des Jahres ‚Remember Our Name‘ veröffentlicht haben, durften wir viel frische Luft schnuppern – außerhalb vom muffigen Studio.

Eure Kinder sollen maßgeblich am Entstehungsprozess des Albums beteiligt gewesen sein. Wie kann man sich das genau vorstellen?

Wir mussten unglaublich flexibel sein, um zwischen vollgeschissenen Windeln und schlaflosen Nächten arbeiten zu können. Größtenteils haben wir die Songs getrennt voneinander komponiert, uns einmal in der Woche getroffen und dann passendes Material aussortiert. Leicht stressig, aber Hauptsache unseren Kindern geht es gut.

Fans lieben euch für euren euphorischen Folk, den ihr selbst gerne als ‚Kindermusik mit erwachsenen Texten‘ bezeichnet. In welche Richtung soll die musikalische Reise von Friska Viljor weitergehen?

Alles ist möglich! Derzeit wollen wir uns aber den Kopf nicht allzu sehr über neues Material zerbrechen, sondern lieber unsere aktuellen Songs feiern und das gemeinsame Vaterglück genießen.

‚Remember Our Name‘: Wie hoch stehen die Chancen, dass die Menschheit in hundert Jahren noch Friska Viljor hören bzw. kennen wird?

Mit viel Glück vielleicht die zweite Generation nach uns, aber mit viel mehr rechnen wir nicht. Heutzutage ist es doch so: Die Jugend kann sich nicht einmal mehr an den Namen ihrer Urgroßeltern erinnern. Warum sollte das im nächsten Jahrhundert mit Friska Viljor anders sein?

Eines eurer Markenzeichen: Fröhlicher Sound mit traurigen Texten. Bestes Beispiel dafür ist eure neue Single ‚Bite Your Head Off‘. Wie vereinbart man diese unterschiedlichen Gefühle in einen Song?

Ganz einfach: Als wir diesen Text geschrieben haben, waren Friska Viljor alles andere als rundum glücklich, sondern richtig angepisst. Weil wir den ganzen Scheiß textlich verarbeiten konnten, ist unsere Stimmung deutlich gestiegen. Das hat sich wohl auf die Melodie ausgewirkt.

Eure Band ist aus gemeinsamem Liebeskummer entstanden. Wie lässt man jemanden los, den man noch immer liebt?

Wenn zwei Menschen füreinander bestimmt sind, dann lohnt sich auch zwischenzeitlicher Kummer. Ansonsten ganz schnell jemanden Neues suchen, bevor es schmerzt oder peinlich wird.

Ihr seid beide überzeugte Bartträger. Welche Vorteile bringen diese Haare im Gesicht?

Ein Bart kann sich unter Umständen auch als Lagerkammer entpuppen: Wer wirklich lange sucht, wird immer den einen oder anderen Snack finden.

Friska Viljor besuchen VOLUME beim FM4 Frequency Festival im Autogrammzelt. Welches Getränk dürfen wir schon einmal in unseren Bärten warm stellen?

Auf der Bühne trinken wir prinzipiell nur Wasser, nach der Show aber gerne ein Bier.

Da seid ihr in unserem Autogrammzelt genau richtig! Bis bald in St. Pölten.