Fr, 31. Mai 2013

Parov Amadeus Stelar

Parov Stelar im sarkastischen Interview

Wer dumm fragt, bekommt noch dümmere Antworten! Zwischen Marcus Füreder alias Parov Stelar und VOLUME stimmt die Chemie. Herzlichen Glückwunsch zu drei gewonnen Amadeus Awards 2013 und alles Gute für ein spannendes Musikjahr! Aber jetzt erst mal ganz blöd gefragt…

Dreimal den Amadeus 2013 abgeräumt – das hast du doch in Wahrheit nur VOLUME zu verdanken, welches Parov Stelar als erstes Magazin in Österreich am Cover hatte!

Parov Stelar: Richtig, allerdings kam bereits vorher ein Angebot vom Playboy für die Titelseite. Dann hätte ich allerdings in Hugh Hefners Manison auflegen müssen – da war mir das FM4 Frequency Festival lieber.

Dein Künstlername klingt komisch, außerdem hast du österreichische Musikinstitutionen wie Andreas Gabalier, Udo Jürgens oder DJ Ötzi geschlagen. Warum? Wo bleibt dein Anstand?

Parov Stelar: Nun, es gibt im Musikbusiness einige Parameter, die Mann und Frau für eine erfolgreiche Karriere einhalten muss – so wie Priester das Zölibat ablegen, legt der Musiker oder die Musikerin zu allererst den Anstand ab. Das Wort stammt außerdem von ‚anstehen‘ – das machen Leute höchstens noch, wenn ein neues iPhone auf den Markt kommt.

Zu deinen Konzerten im Ausland kommen deutlich mehr Menschen als bei deinen Shows in Österreich. Warum bist du in deiner Heimat so unbeliebt?

Parov Stelar: Weil diverse Zeitungen immer Mist über uns schreiben und wir im Radio so viel Airplay haben, dass uns niemand mehr hören will.

Wieso sollten überhaupt Leute zu Parov Stelar beim Urban Art Forms, Szene Openair oder auf der Burg Clam kommen?

Parov Stelar: Was sollten sie sonst tun? Keiner weiß etwas mit seinem Leben anzufangen, nachdem die Welt am 21. Dezember 2012 doch nicht untergegangen ist. Also haben wir uns gedacht, können wir die restlichen 60 Jahre unseres Lebens mit unseren Fans gemeinsam totschlagen.

Was versprichst du dir von Tourneen durch musikalische Entwicklungsländer wie die U.S.A. oder Großbritannien?

Parov Stelar: Ich sehe das eher so als ‚Nachbar in Not‘-Aktion…

Musiker verkaufen keine Alben mehr, Parov Stelar schon – warum so altmodisch und hinterher?

Parov Stelar: Das ist Teil dieser Retrowelle, auf der wir schwimmen. Letztes Jahr haben wir sogar drei Vinyls verkauft – obwohl eine davon in Wahrheit verlost wurde.

Zuhause produzierst du elektronischen Sound am Rechner, live braucht Parov Stelar aber immer noch Musiker mit echten Instrumenten. Was fehlt dir zum richtig guten DJ wie beispielsweise einem David Guetta?

Parov Stelar: Ein Privatjet!

Das muss Mann und Frau sich mal vorstellen: Marcus Füreder kommt aus Österreich und kann tatsächlich gut von seiner Arbeit als Musiker leben! Was ist da in deinem Leben falsch gelaufen?

Parov Stelar: Eigentlich sollte ich ja Zahnarzt werden, habe aber aus Rebellion gegen meine schwer reichen Eltern den Beruf als Musiker eingeschlagen. Für mich war das eine todsichere Sache, um kläglich zu scheitern. Leider hat dann FM4 meine Songs gespielt und die damalige Soul Seduction fing an, meine Platten zu vertreiben – dort hat das Unglück seinen Lauf genommen.

Wer’s glaubt, wird selig: Wie viel Geld hast du für deine über 500.000 Fans auf Facebook zahlen müssen?

Parov Stelar: In der Tat sind das alles echte Freunde. Gerade letzte Woche haben wir uns wieder einmal alle bei mir zu Hause auf ein gemütliches Bier getroffen. In Zeiten wie diesen ist Fanpflege sehr wichtig! Hansi Hinterseer geht mit seinen Sympathisanten wandern, ich trink mit meinen ein Bier. Allerdings war ich überrascht, als dieses Mal 13.000 Fans mehr gekommen sind – da musste ich schnell zur Tankstelle fahren und noch ein paar kalte Dosen kaufen.

Schämst du dich nicht ein wenig dafür, dass Parov Stelar seine Fans auf der ganzen Welt zusammenklauben musste?

Parov Stelar: Etwas schon! Aber beim Schauen über den Tellerrand ist mir aufgefallen, dass alle in die Nachbarländer zum Tanken fahren. So bin ich halt ins Ausland, um neue Fans zu gewinnen. Netter Nebeneffekt: Ich spreche jetzt perfekt Russisch, Griechisch, Spanisch, Polnisch, Rumänisch und mittlerweile sogar ein paar Brocken Hochdeutsch…

Wann siehst du endlich ein, dass Volksmusik das einzig Wahre im Musikgeschäft ist?

Parov Stelar: Dem kann ich leider nicht zustimmen, denn seitdem Karl Moik den Musikantenstadl verlassen hat, zweifle ich sehr an der Aufrichtigkeit dieses Genres.

Und jetzt am Ende noch einmal ernst: Wann gibt es endlich neuen Sound von Parov Stelar in Albumform?

Parov Stelar: Solche Fragen darf ich leider nicht mehr selbst beantworten, da ich meine Seele und meine musikalische Zukunft kürzlich an Universal Music verkauft habe. Aber irgendein Plattenboss hat mich darüber informiert, dass im Herbst 2013 ein neues Album kommen soll.

Danke für die köstlichen Wortspenden und die Albumankündigung! VOLUME freut sich auf Parov Stelar live beim Urban Art Forms Festival, beim Szene Openair und auf der Burg Clam bzw. im Trio bei der Nacht gegen Armut.