Wie war es denn so, das alte Jahr?

Entbehrliches Wissen #28

Niemand hat Zeit, alle haben Termine – derweil vor allem beim Punschstand und auf semilustigen Weihnachtsfeiern, nur zu Silvester sicher nicht, da halten wir uns noch alles offen. Und dazwischen besinnen wir uns und denken nach: Wie war es denn so, das alte Jahr?

Was uns vom alten Jahr in Erinnerung geblieben ist: Das Tonstudio Babelsberg wurde 100 Jahre alt, so wie die Biene Maja. Die gibt es nämlich nicht erst seit Karel Gott bzw. seit seine schnulzen-schmalzige Stimme die Anfangsmelodie zur zugehörigen Zeichentrickserie sülzte, sondern tatsächlich ist Biene Maja die Hauptfigur in den 1912 erschienen Romanen Waldemar Bonsels‘. Der Zeichentrick kam erst später als japanisch-deutsch-österreichische Koproduktion dazu. Regisseur Hiroshi Saitō fügte den Originalfiguren noch weitere hinzu, wie den Grashüpfer Flip und Majas leicht vertrottelten aber extrem liebenswerten Haberer Willi, dessen Frisur an ein im Winde wehendes Geschlechtsteil erinnert.

Der Einfluss japanischer Zeichentrickfilme, Anime, begann in Europa in den 60er/70er Jahren und beschränkte sich lange Zeit auf Serien für kleine und klein gebliebene Kinder. Neben Biene Maja sind Wickie und die starken Männer, Pinocchio, Heidi und sogar die Barbapapas japanische (Ko-)Produktionen. Die Programme waren nach der Erstausstrahlung im ZDF sofort Gegenstand heftiger, pädagogisch motivierter Besorgnis und der Verantwortliche beim deutschen Sender wurde übelst als „Insekten-Jupp“ beschimpft.

Dabei ist das stereotype Bild der meisten Europäer von der japanischen Kultur doch durchaus ein freundliches. Ein Volk mit einem derart ausgetüftelten Toilettensystem, wie es in Japan verbreitet ist, kann doch keine erzieherisch bedenklichen Filme produzieren, würde man meinen. Tatsächlich zählen moderne japanische Klos zu den am höchsten entwickelten Toilettentypen weltweit. Sie können mit einer erschlagenden Vielfalt an Funktionen ausgestattet sein: von der Grundausstattung eines Reinigungsstrahls, dessen Wasserdruck je nach individueller Vorliebe geregelt werden kann, über Warmluftgebläse, Massage und Heizung. Als nächstes kommt dann die Klima-Analage? Schwer fasziniert zeigen sich Europäer außerdem von der „Geräuschprinzessin“, die als Extra-Accessoir für besonders schamhafte KlogängerInnen Spülungsgeräusche erzeugen kann, um die der Toilettenbenutzung sanft zu übertönen.

Da staunen wir nicht schlecht, neigt die westliche Kultur in mancher Hinsicht doch eher zur Intimisierung der Gesellschaft, in der das Private öffentlich gemacht wird, am besten für alle zugänglich auf Facebook und YouTube – nix für schüchterne Blasen somit. Für diese kann die regelmäßige Reinigung des Klos Entspannung bringen. Generell hat Putzen auch eine psychohygienische Funktion. Die reale Entfernung von Dreck und Lurch kann auch gedanklich entstauben. Lurch des Jahres 2012 war übrigens die Erdkröte. Das waren dann wohl die Highlights des Jahres, wir begeben uns jetzt wieder aufs Klo zu einem dringlichen Termin.


 

In aller Kürze:
  • Laut Izzy Stradlin, ehemaligem Gitarrist von Guns N‘ Roses, gibt es kein geileres Gefühl, als aus einem 130 km/h fahrenden Bus zu kotzen.
  • Toni Polster begann seine Karriere 1973 in der Jugendmannschaft der Austria Wien.
  • Wenn jemand „Porno“ sagt, steigt die Aufmerksamkeit.
  • Der Weltrekord im Bananenessen liegt bei 81 Früchten in einer halben Stunde.
  • Der Buchstabe „Q“ kommt in deutschsprachigen Texten mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,02% vor.
  • Die neue Vignette ist himbeerfarben.
  • Das Wort mit den meisten Konsonanten in einer Reihe ist im Deutschen Angstschweiß.
  • Mark Wahlberg hat drei Brustwarzen.
  • Der Welttoilettentag ist der 19. November.
  • Je dümmer, desto länger das Leben – das gilt zumindest für Fliegen, könnte aber ein Erklärungsversuch sein, wieso wir immer älter werden.
  • Eintagsfliegen ernähren sich von einem Fettkörper an ihrem Hinterleib.
  • Das flächenmäßig größte Gebäude der Welt ist das Blumenauktionshaus in Aalsmeer bei Amsterdam.