Mo, 1. Okt 2012

The Gaslight Anthem im Interview

The Gaslight Springstein

Jede Band kennt und hasst sie abgrundtief – die ewig gleichen Interviewfragen von unvorbereiteten oder debilen Journalisten. VOLUME hat die ‚beliebtesten‘ Klassiker zusammengefasst und zur belanglosen Fragestunde gebeten. Unsere Opfer: Gitarrist Alex Rosamilia und Schlagzeuger Benny Horowitz von der formidablen Rockgruppe The Gaslight Anthem. Keine Angst: Beide wussten, worum es geht und haben sich für VOLUME ordentlich ins Zeug gelegt.

Was bedeutet eigentlich euer Bandname?

Alex: Wir haben da eines Abends einen Zwerg getroffen. Nachdem er sich vorgestellt hatte, waren ‚Gaslight‘ und ‚Anthem‘ die ersten beiden Wörter, die aus seinem Mund gesprudelt sind.
Benny: Der ist dabei wie wild herumgehüpft. Es war verrückt!
Alex: Ein magischer Moment.

Ihr habt ein neues Album namens ‚Handwritten‘ am Start. Worum geht es denn da so?

Alex: Um nichts, ganz ehrlich. Das Ding ist komplett sinnlos. Verschwendete Zeit.
Benny: Und wegen dem Albumtitel: Ja, natürlich haben wir jede einzelne CD, sogar jedes MP3 selbst geschrieben und beschriftet. Die LPs haben wir daheim mit einer Nadel graviert. Ansonsten ist es aber wertlos, da hat Alex Recht.

Vor drei Wochen habe ich in einem Hotel in Barcelona zufällig jemanden getroffen …

Benny: Lass mich raten – Bruce Springstein [sic]?

Wie bist du da jetzt draufgekommen? Habt ihr gewusst, dass Bruce ein großer Fan von The Gaslight Anthem ist?

Benny: Wow, das war uns absolut gar nicht klar. Unser Sänger Brian freut sich sicherlich wahnsinnig darüber. (lacht)
Alex: Wer ist dieser Typ?

Ein Rocker aus New Jersey. Wie ihr!

Alex: Jon Bon Jovi?
Benny: Queen Latifah?
Alex: Richie Sambora?
Benny: Du Idiot, das ist der Bruder von Bon Jovi.
Alex: Sorry. Reden wir von Frank Sinatra?
Benny: Nein. Danny de Vito.
Alex: Der war doch mal mit diesem Whitney zusammen …
Benny: …Houston hieß der. Hatte eine tolle Stimme. Houston, we got a problem. (lacht)

Welchen Beruf hättet ihr heute eigentlich, wenn ihr nicht Musiker geworden wärt?

Benny: Wahrscheinlich Baumpfleger.
Alex: Baumpfleger! Gute Wahl! So wie ich aussehe, hätte ich mich aber für den angeseheneren Job des Bodyguards entschieden. Schau, so viele Muskeln.
Benny: (liegt jetzt lachend auf der Couch) Du Idiot.

Könnt ihr euch noch an den Namen des Mädchens erinnern, dass ihr als Teenager zum ersten Mal obenrum berühren durftet?

Alex: Das müsste George irgendwas gewesen sein. Den Nachnamen weiß ich aber wirklich nicht mehr. Sorry, George!
Benny: Meine hieß Henry Rodriguez. Unglaubliche Brüste hatte die!

Auf Wikipedia steht, dass ihr unlängst einen großen Hit hattet – “59 Sound‘. In diesem Jahr ist Buddy Holly bei einem Flugzeugabsturz gestorben. So viele Musiker kommen in Flugzeugen um, ganz tragisch. Habt ihr Angst vorm Fliegen?

Alex: Ich schon. Es gibt keinen Grund, dass so etwas Schweres wie ein Flugzeug in der Luft bleibt. Es macht in meinem Kopf überhaupt keinen Sinn. Es kann nicht funktionieren.
Benny: Ich beschäftige mich immer mit lustigen Sachen und warte, bis ich unten wieder den Boden sehe. Obwohl mir klar ist, dass es ja ausgerechnet der Boden ist, der uns Musiker im Endeffekt ständig killt.

Verratet euer schlimmstes Erlebnis in oder mit einem Tourbus!

Benny: Bei irgendeinem Festival ist die Band ‚A Day To Remember‘ in der Nacht mit ihrem Bus im Schlamm stecken geblieben und wir haben der Crew geholfen, das Ding da wieder rauszukriegen – verdammt anstrengend und zeitraubend. Wir haben geschwitzt, waren voller Dreck. Was wir nicht wussten: Während wir den Roadies halfen, ist die verdammte Band im Bus gesessen und hat gesoffen. Arschlöcher.

Lieblingsfarbe, Lieblingsessen und Lieblingssong?

Benny: Schwarz, Käse und „Stone Cold Crazy“ von Queen.
Alex: Heute ist’s mal blau, Sushi und der „Birthday Song“. Warum? Wenn der gespielt wird, freut sich immer zumindest einer.

Wolltet ihr schon mal einen Journalisten vermöbeln?

Alex: Ich glaube nicht an Gewalt.
Benny: Ungern, aber ich habe das schon gemacht. Pazifismus ist historisch gesehen gescheitert.

Dann ist jetzt wohl der perfekt Zeitpunkt, das ‚Interview‘ zu beenden. Auf ein Wiedersehen am 29. Oktober in Wien!