Do, 13. Nov 2008

New Hot Music Shit (4te Ausgabe)

Beinhaltet NEW HOT SHIT nicht das kleine Wörtchen NEW (= österr. neu, neuwertig)? Jaja, aber diesmal haben wir ein paar Ausnahmen: die Spinto Band, gegründet 1997, und Metronomy, bestehend seit 1999, sind zwar somit nicht mehr der allerneueste Heißscheiß, haben sich aber mal wieder neu erfunden, beziehungsweise steht ihnen ein endgültiger kommerzieller Blinddarmdurchbruch bevor, deshalb dürfen sie mit rein. New York Disco Boys und schottische Spaßhopper, Old-School-Britrocker aus Wien sowie schwedischer Mädchenmelodiepop vom Feinsten….Man möchte fast sagen, es ist wie bei ‚Bauer sucht Frau‘: Für jeden was dabei!

Boy Crisis – Machen Lust auf Fortpflanzung

Wie auch MGMT sind die Mitglieder von Boy Crisis allesamt Absolventen der Wesleyan

University, einer Privatuni in Connecticut, die gemeinhin als Talentschmiede für
intellektuelle junge Künstler und Musiker gilt.Mittlerweile in Brooklyn beheimatet, bewegen sie sich im Dunstkreis von (eben) MGMT, Chairlift, Apache Beat und wie sie alle heißen, die New Yorker Styler.Boy Crisis (der Bandname leitet sich ab von einem Fachbegriff zur Bezeichnung eines gesellschaftlichen Problems, nach dem die Zahl der hochqualifizierten männlichen Akademiker stark rückläufig ist) klingen nach Sex, Glamour, 80er-Pop und Discodancing.

Die dekadentlaszive Singstimme von Frontmann Victor Vazques, eingestreute Brocken französischen Sprechgesangs und verspielte Samples aus den Giftschränken längst vergangener Jahrzehnte machen Lust auf Tanz und Fortpflanzung.Momentan sind sie dabei, das erste Album fertigzustellen und es bleibt zu hoffen, dass sie sich damit ordentlich beeilen und es tourenderweise auch bis nach Österreich schaffen!

 

Für Fans von: MGMT, Neon Neon, Fisherspooner

http://www.myspace.com/boycrisis

 

 

Dananananakroyd – SPAAAAAAAAASSSSSSSSSS!! 

SPASS!! Hier wird gerockt, dass die Schlüpfer rutschen! Dananananakroyd aus dem musikalischen Glasgow haben nicht nur einen kaum aussprechbaren Namen, auch ihre Videos sind extrem bunt und durchgeknallt. ‚Wunderbare Jahre‘ meets Märchenfilm und Superhelden, die in abstrusen Szenerien abhotten.Der massivst nach vorne gehende Indierock, wie ihn die fünf Herren plus Dame rauspusten, lässt einen sämtliche Herbst- sowie Winterdepressionen vergessen.Themenmäßig bewegt sich das Ganze zwischen Kleiderfragen, Sexualkontakt und Jugendarrest, aber ich verrate euch was: Die Texte sind hier eher zweitrangig.Wie sie in Interviews gerne versichern, sind alle Bandmitglieder gleichberechtigt am Entstehungsprozess der Songs beteiligt, jeder trägt das dazu bei, was er am besten kann, und alle hören privat extrem unterschiedliche Musik von Breakcore über klassischen 90er Jahre Indiepop bis hin zu Electro und Wave.Klingt phantastisch, und wenn das, was dann dabei herauskommt, auch noch so gut funktioniert wie bei diesem Rock’n’Roll Sixpack, kann man nur noch den Lautstärkeregler nach oben drehen und so wild rumspringen, dass die Nachbarn wütend an die Decke klopfen!

 

Für Fans von: Los Campesinos!, Johnny Foreigner, The Young Knives

http://www.myspace.com/dananananakroyd

 

 

Metronomy – Die Zeit ist reif 

Na gut, Metronomy existieren bereits seit 1999. Da mag es etwas unangebracht wirken, sie als neuen heißen Scheiß zu titulieren. Mit großartigen Remixes für unzählige Künstler wie die Klaxons, Kate Nash, Gorillaz, Ladytron oder Goldfrapp haben sie sich bereits einen Namen gemacht. Die Band Metronomy ist allerdings bis jetzt, zumindest in Österreich, immer noch ein Geheimtipp gewesen. Vor eineinhalb Jahren spielten sie in einem Wiener Club vor nur knapp 50 zahlenden Gästen.Aber nun sollte es nicht mehr lange dauern, bis sich dies massiv ändert. Ihr zweites Album ‚Nights Out‘ (Because Music Rec.) ist wesentlich massenkompatibler und poppiger geworden als das Debut. Die 80er Jahre in all ihrer Vielfalt irgendwo zwischen Devo, Freejazz und Kraftwerkgefrickel sind als Einfluss nicht zu überhören.Wien wartet, gebt uns eine zweite Chance!

 

Für Fans von: Late of the Pier, Van She, Friendly Fires

http://www.myspace.com/metronomy

 

 

The Spinto Band – Zum Verlieben 

Schon wieder ertappt. Auch The Spinto Band wurde nicht erst gestern gegründet, und auf ein paar Aufnahmen können die Jungs aus Delaware auch schon zurückblicken. Der Band, die sich vor ein paar Jahren noch Free Beer nannte, gelang vor zwei Jahren sogar Platz 55 der UK-Charts sowie heftiges FM4-Airplay mit der Mini-Hit-Single „Oh Mandy“. Trotzdem ist diese Band frisch wie kaum eine andere aus dem Ami-College-Indie-Pop-Gefilde. Am neuen Album „Moonwink“ präsentieren sie sich als die würdigen Nachfolger der Talking Heads, Flaming Lips und The Magnetic Fields –  clever getextet, schwungvoll gesungen und das noch wunderbar frech. Einige mit schwedischem Pop angehauchte La-la-la-la’s zum Mitsingen und schon ist man in The Spinto Band verliebt.

 

Für Freunde von: Field Music, Flaming Lips

http://www.myspace.com/thespintoband

 

 

Those Dancing Days – Süße Schwedenbomben 

Mädchen, und auch noch Schwedinnen, und dann noch ein ganz außergewöhnlicher Pop-Sound: Dies waren wohl die Zutaten, die dafür verantwortlich waren, dass die Band sofort nach ihrer Gründung von überwiegend britischen Medien groß abgefeiert wurde – ohne eine einzige Platte verkauft zu haben.

Zum Glück hielt das ein Jahr später veröffentlichte Album aber, was es versprach. Die melancholisch melodischen Synthie-Beats sind eine Ode an Mädchenfreundschaften, die Girlgroups der 60er Jahre und die Unbekümmertheit des Friede-Freude-Eierkuchen-Pops. Die fünf 18-jährigen Milchgesichter sind talentiert, gut angezogen und süß – wie wir es von Schweden gewohnt sind – zum Verlieben!

 

Für Freunde von: Lykke Li, Love Is All

http://www.myspace.com/thosedancingdays