Di, 5. Jun 2012

New Hot Music Shit (24te Ausgabe)

Uh ja, der Frühling ist da und der Sommer wird heiß, heiß, heiß! Unsere vorgestellten Newcomer sind es auch: Sie schauen unglaublich gut aus, machen freshe, erstklassige Musik und sind kunterbunt und stilvoll. Würden wir sie gemeinsam in einen Big-Brother-Container schmeißen, kämen sie als riesengroße, liebesverwöhnte Indie-Techno-Rock-Folk-Pop-Familie auf allen Vieren wieder herausgekrochen und wären bereit die Weltherrschaft zu übernehmen! Meine Damen und Herren, Manege frei für…

Friends

Brooklyns Hype-Kometen

Eine von den Bands, die gerade mal 2 (!) Singles auf YouTube veröffentlicht (wovon eine über 700.000 Clicks verzeichnen kann) und alle bis jetzt in Europa gespielten Konzerte ausverkauft haben. Sie spielen auf allen relevanten Festivals (Reading, Øya, Primavera, Isle Of Wight, Pukkelpop, Frequency) und Anfang Juni erscheint erst ihr Debütalbum. Verrückt! Das finden sie selbst auch – ich habe sie vor Kurzem gefragt. Sie wissen auch nicht so genau, wie ihnen gerade geschieht und gehen mit dem Flow. Ihre Mischung aus treibendem Afro-Beat, rohen 70er/80er DIY-Punk-Einflüssen und verwabertem Elektropop trifft mitten ins Herz der romantikgeilen Hipstermeute.

Für Fans von: MGMT, Little Dragon, Twin Sister
Link: http://afriendszone.com
aktuelles Album: Manifest (VÖ: 01.06.2012,Lucky Number/Cooperative Music)


 

 

Kindness

Der schöne Mystiker mit dem wilden Haar

 

Kindness ist das Ein-Mann-Projekt des Briten Adam Bainbridge. Der mag es gar nicht, Informationen über seine Person zu teilen. Derweil ist er so ein hübscher Bursche. Halb indisch, halb englisch.. Äh, okay, er ist auf dem Cover seines ersten Albums mit dem anspruchsvollen Titel „World, you need a change“ zu bestaunen. Zusammen mit dem Produzenten Philippe Zdar (Phoenix, The Rapture, Kanye West, Beastie Boys) formt er aus housigem Pop, verspielten Erinnerungen an die goldene Disco-Ära und 90ies R&B-Reminiszenzen eine zeitlose Seifenblase in der wir tanzen und alle Sorgen, Zeit, Raum und den Lebensabschnittspartner vergessen können. Zwischendurch schielen wir kurz auf das Albumcover und hoffen, dass er bald vorbei kommt und ein Konzert spielt!

Für Fans von: Caribou, Prince, Hot Chip
Link: gibt’s keinen – total underdogig!
aktuelles Album: World, You Need A Change Of Mind (bereits erschienen, Female Energy/ Cooperative Music)

 


 

 

 

Icona Pop

Gemacht, um die Massen zu rocken

Die Schwedinnen Caroline Hjelt und Aino Jawo sehen unheimlich gut aus und sind so top gestylt, als wären sie soeben einem skandinavischen Fashion Blog entschlüpft. Wenn man es schafft, sich jenseits vom Blendwerk dieser Äußerlichkeiten ihrer Musik zu widmen oder noch besser – sie live zu erleben -, kann man sich ihrer Präsenz und Energie nicht mehr entziehen. Mit einfachsten Mitteln, Samples (gerne Madonna’s „La Isla Bonita“ wie im Song „Nights Like This“), einem DJ-Deck und sich ideal aneinander kuschelndem zweistimmigem Gesang geben sie Vollgas. Was auf Platte etwas gedämpft klingt, wird auf der (hoffentlich bald großen) Bühne zum Elektro-Pop-Wirbelsturm der besten Sorte. Da bleibt kein Füßchen ruhig. Prädikat: Ganz scharf im Auge behalten!

Für Fans von: Robyn, Niki&The Dove, Grimes
Link: http://www.iconapop.com
aktuelles Album: Nights Like This EP (bereits erschienen, iTunes)

 


 

 

 

Kami

Riviera-Pop aus Südfrankreich

Wer sie sind? 3 charmante, von der Sonne verwöhnte Franzosen, ein treibendes Schlagzeug, tirilierende Gitarren und verträumter Gesang (auf Englisch, aber mit diesem entzückenden französischen Akzent mit dem sie uns alle kriegen), der von Sonne und Sehnsucht handelt. Was sie machen? Klassischen Indie-Rock – Einflüsse von Combos wie Television Personalities, The Pastels oder The Vaselines sind unüberhörbar. Dass sie aber auch der Elektronik nicht abgeneigt sind, zeigen die Remixe auf ihrer aktuellen EP und siehe da, was sich anhört wie eine komplett andere Band, funktioniert dito. Zwei Zielgruppen mit einer Klatsche schlagen, nennt sich das wohl.

Für Fans von: The Vaselines, The Postal Service, Magnetic Fields
Link: http://www.wearekami.com
aktuelles Album: Another Shore EP (bereits erschienen, self-released)

 

 


 

 

 

Beth Jeans Houghton & The Hooves Of Destiny

Die junge Wilde mit den sehenden Brüsten

Schenken wir der Biografie auf ihrer Facebook-Seite Glauben, so wurde Fräulein Houghton in Transsylvanien geboren, wo Albino-Wölfe sie mit Kautabak und überbackenen Muscheln aufzogen. Das klingt natürlich wesentlich spannender als Newcastle upon Tyne. Ein verrücktes Huhn ist sie so oder so, macht exzentrischen Anti-Folk mit arty Videos dazu, in denen sie auch gerne mal ihre nur mit Glupsch-Augen bemalten Brüste präsentiert. Doch tatsächlich ist es der leichte Gesang der jungen Britin, der einem das Herz bricht, die „Hooves Of Destiny“ drehen dazu auf, als gäbe es kein morgen. Streicher, Trommelwirbel, die ganze Chose. Ach ja, Beth’s Boyfriend ist übrigens ein gewisser Anthony Kiedis, aber das interessiert hier nicht wirklich…

Für Fans von: Laura Marling, Florence&The Machine, PJ Harvey
Link: http://www.myspace.com/bethjeanshoughton
aktuelles Album: Yours Truly, Cellophane Nose (bereits erschienen, Mute Artists)

 

 


 

 

 

Umlala

Komischer Humor aus Israel…

…liest man das, fällt einem sofort Ephraim Kishon ein, der Satire-Gottvater des angeblich so gelobten Landes. Dies hier sind seine Enkel. Fünf schmucke Jungs aus Jerusalem, die sich dadaistisch anmutend Umlala nennen und gerne über Quatsch wie das Konvertieren von PDF-Dateien singen. Discotauglicher Indie-Rock der sich ganz offensichtlich an britischen Vorbildern der aktuellen NME-Charts orientiert. Die ultimativen Floorfiller sind „Please“ und „My PDF Files“. Vielleicht muss man in einem Krisengeschüttelten Land wie Israel einfach sinnfreie Hau-drauf-Mucke machen, damit man nicht komplett durchdreht! Ein leichtes Vergnügen, so wie Popcorn. Aber das ist auch lecker!

Für Fans von: Art Brut, Dananananaykroyd, Tenacious D.
Link: http://www.umlalaband.com
aktuelles Album: Stand Go Show Out (bereits erschienen, Lipitz)