Supernackt #17

moralisch Supernackt #17

Einblicke in die Gedankenwelt der Reichen und Geföhnten

Liebe Freunde der Neidgesellschaft, jeder von uns hat schon mal einen LSD Trip in die falsche Synapse bekommen und geglaubt, er sei der Schönste, Intelligenteste, vielleicht sogar Reichste. Doch nach 48 Stunden in der Ausnüchterungszelle kam die Erkenntnis: Schade, irgendwie doch nicht.
 
Aber es gibt sie, die Perlen der Menschheit. Für jeden klar erkennbar, bilden sie die Krone der Evolution. Höchste Anerkennung sind wir ihnen schuldig, doch mit maßlosem Neid und Missmut begegnen wir ihnen. Und je größer die Perle, desto größer der Neid. Erbarmungslos ist daher die derzeitige Hetzjagd der abscheulichen Neidgesellschaft, hat sie doch die ultimative Beute vor Augen: Karl Heinz Grasser. Das Schönste, Intelligenteste und Bestgeföhnte wo gibt. Gütesiegel Fanbrief.
 
Seine schöne weiße Weste soll beschmutzt werden, sein Name geschändet. Doch Karl Heinz Grasser wäre nicht KHG, wäre er meine Mutter. Und würde er nicht sofort eine qualifizierte Überprüfung durchführen lassen. In objektiver und transparenter Weise, wie es nur die Justiz gewährleisten kann. Zu diesem Zwecke scheut er nicht einmal die Selbstanzeige – prompt und zum spätestmöglichen Zeitpunkt. Reine Charaktersache. Was wird dabei rauskommen? Nichts! Ja, da gibt es tatsächlich eine kleine Steuersünde in der Zeit seiner Ministertätigkeit. Aber als Vorbild und an vorderster Front für die Gesellschaft kämpfend, verlieren bürgerliche Pflichten an Relevanz. Wer sich da in unnötigen Details verliert, verliert den Blick auf das Wesentliche. Vergelt´s Gott, wir sind doch alle Menschen! Und er war immer für uns!
 
Spürt ihr nicht die unglaubliche Inspiration, die von ihm ausgeht? Wie sie einem pulsierend die Adern aus Hals und Stirn drückt. Da können wir was lernen! Er war nicht nur der beste, weil alphabetisch erstgereihte Finanzminister seiner Zeit, nein, was dieses Veranlagungsgenie bescheiden „übliche Finanzstrukturen“ nennt, treibt dem gemeinen Bankberater die Schweißperlen auf die Stirn und beschäftigt Spezialisten auf Jahre hinaus. Also lauschet seinen Worten, sie könnten nicht nur sein Leben bereichern. Jetzt mal ehrlich, vor dem gierigen Auge der Finanz haben wir doch alle etwas zu verbergen. Bis jetzt war uns nur nicht ganz klar, wie. Grasser kämpft vor Gericht für uns alle – so schauts aus! Gemeinsam mit seinen treuen Freunden, für die er immer bar war, probiert er ein raffgieriges, krankes und kurzsichtiges System mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Zu genial. Grasser, wir wollen ein Schwein von dir!
 
Was auch kommen mag, wir müssen stark sein, wir müssen uns solidarisch zeigen. Ein Zeichen setzen. Zieht euch aus, denn im Ursprung sind wir alle gleich. Unschuldig und supernackt! Tragt nur die Maske – V wie Vendetta!