Di, 24. Feb 2009

Ohmibod

„Was hat denn das mit Musik zu tun?“ Eine häufig gestellte Frage nach dem Artikel über den Clinical Orgasm Muscle Exerciser in der letzten Ausgabe. Aber bitte, man kann Sex und Musik ja auch verbinden. Durch den „OhMiBod“ zum Beispiel. Diesen Vibrator kann man an jeden iPod anschliessen. Der integrierte Mikrochip ermöglicht eine Vibration zum Rhythmus der Musik. Ein Selbsttest beider Geschlechter.

Alexander Moser:
Gute Größe, ist das Erste was ich mir denk als ich den OhMiBod zum ersten Mal aus der Verpackung nehme. Es gibt ja Männer, denen kann es nicht groß genug sein, ich gehör nicht dazu. Der weiße Hartplastikstab erinnert mich ein bisschen an etwas Medizinisches, Kaltes. Ich bevorzuge ja eher was Echtes oder eben eher naturgetreue Nachbildungen(das Auge fickt mit..) aber darum geht es ja nicht. Vibrieren soll er, im Takt der Musik! Hört sich doch toll an, gute Idee denk ich mir. dann wollen wir mal sehen… Nachdem alles angeschlossen ist, ich den Kabelsalat gut verteilt habe und er offensichtlich funktioniert, wird es ernst.
Das Auge fickt mit
Ich versuche mich zu entspannen.Es ist für mich als schwuler Mann nicht das erste Mal das ich mich analen Freuden hingebe und die Männer, egal ob schwul oder hetero, die es schon mal versucht haben, werden wissen, es lohnt sich.
…allerdings ist mir das Lied zu fröhlich zum Ficken…
Klar, am Anfang kostet es vielleicht Überwindung( vor allem wenn man hetero ist), aber hey, ein analer Orgasmus kann durch die Stimulation der Prostata doppelt so geil sein! Im besten Fall muss man(n) seinen Schwanz nichtmal berühren um zu kommen! 

Ich verwende also reichlich Gleitgel und schon bin ich drinnen! Nicht schlecht, gute Größe, wie gesagt…..dann geht´s jetzt an die Musikauswahl!Ich beschließe mit meiner ‚Dance‘-Playlist zu beginnen, da ich mir davon die meisten Beats und somit die besten Vibrationen verspreche….’let me know‘ von Roisin Murphy ist der erste Song.Vom Beat her perfekt, schöne gleichmäßige Breakbeats,ein guter Start….allerdings ist mir das Lied zu fröhlich zum Ficken und ich als Mann muss mich auch etwas konzentrieren, vielleicht geht das besser mit nem Song von Justin Timberlake….Sexy Back. hmmm. besser…ich muss an Justins Oberkörper denken, der Beat scheint perfekt. Irgendwie hängen die Vibrationen auch mit der Lautstärke zusammen. Je lauter desto gleichmäßiger. Mittlere Lautstärke finde ich am besten, dann vibriert der Vibrator richtig schön im Takt der Musik! Als nächstes logg ich mich in meine Rock-Playlist ein.Ich brauch mal was ‚Männliches‘! schließlich bin ich schwul und hab schon einen Vibrator im Arsch stecken, da sollte man dann nicht auch noch einen Song von Barbara hören, das wär zu viel Klischee. Außerdem will ich wissen wie der Bod auf Dave Grohl reagiert….Foo Fighters also, ‚the Pretender‘ und dann ‚Everlong'(!)….nicht schlecht, am Anfang eher unterbrochen wird das Vibrieren dann gleichmäßiger, wahrscheinlich etwas viel Information für den Bod, zu viel Gitarre, Schlagzeug und zu wenig ruhige Momente…..Danko Jones funktioniert irgendwie besser….baby hates me… Mein Lieblingsficksong ist übrigens der Klassiker ‚fuck the pain away‘, von Peaches. Funktioniert immer. Und, um noch ein kleines Klischee zu streuen, ‚Erotica‘ von Madonna. auf die Gute ist immer Verlass wenn´s um Sex geht!Hip Hop is mir auch sehr gut eingefahren und meine Achtziger Playlist!

Nun ja, es bleibt auch in diesem Fall nur zu sagen ‚Geschmäcker sind zum Glück verschieden‘, genauso wie Vorlieben. Ich kann all den Jungs da draußen nur empfehlen es mal auszuprobieren… denn wie schon Johnny Depp in ‚Fear and Loathing in Las Vegas‘ sagte;’Mit ein bisschen Glück war sein Leben für immer versaut. Immer in dem Gedanken das hinter einer schmalen Tür in seiner Lieblingsbar Männer in roten Wollhemden sich die unglaublichsten Kicks abholten, von Dingen die er nie kennenlernen würde……‘

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Sophia Hoffmann:
Nun also im Test der (nicht mehr ganz) neueste heiße Scheiß, das Sextoy für den beat-affi nen Musikliebhaber, die Stimulationsmaschine für Menschen, die sich zu Musik sexy fühlen wollen. Das macht Sinn!
…und kann so seinem Partner teilhaben lassen am KOmmen im Rhythmus der Musik…
Der iPod-Vibrator mit dem albern, verheißungsvollen Namen „OhMiBod“: zugleich simpel und logisch das Prinzip. Der Vibrator wird mit einem Doppelstecker für den iPod angeliefert. Am ersten Anschluss hängt das Sexspielzeug, am anderen wahlweise der Kopfhörer für den Spaß allein, oder man schließt ihn an Lautsprecherboxen an und kann so seine(n) Partner(in) teilhaben lassen am Kommen im Rhythmus der Musik. Natürlich kann man auch mit Partner die Kopfhörer variante wählen und lustige Songratespielchen veranstalten, frei nach dem Motto: „Zu welchem Song komm ich am langsamsten/schnellsten/intensivsten …”, aber das ist wohl eher die Variante für Fortgeschrittene.
…Spass vom Bass…
Klingt nach einem ziemlichen Kabelsalat, ist aber durchaus machbar. Natürlich hat man nicht die absolute Bewegungsfreiheit, aber darum geht’s hier auch nicht. Der Vibrator selbst ist schlicht gehalten, weißes Plastik, abwaschbar, humane Größe, es gibt allerdings als Zusatz-Accessoire einen Überzug aus einem weichen Silikonmaterial, dass sich zwar anatomisch korrekt anfühlt, leider aber sehr schnell eindreckt und wegen der klebrigen Oberfläche aus Hygienegründen mit Kondom benutzt werden; also nicht das Gelbe vom Ei. Außerdem sind naturgetreue Penisnachbildungen mit Aderung in knallpink auch in ästhetischer Hinsicht mehr als fragwürdig.

Nun heissts ‚Plug in, Baby!‘ Ich starte dezent und chillig mit Grace Jones´’Walking in the Rain‘, langsam und sexy… Gleichmässiger Beat. Bisschen langsam, da ja der Beat den Bewegungen entspricht, also wollen wir (naja meine Muschi und ich) mal ein bißchen was wilderes probieren:’Sexy Results‘ von Death From Above 1979. Ja, das ist schön, sexy Männerstimmen, die versaute Sachen singen, so hab ichs gern. Auch die Electroabteilung mit Alter Ego (‚Fuckingham Palace‘,haha) macht sind, absoluter Favorit wird schnell ‚Pleasure from the Bass‘ von Tiga. Wie der Name schon sagt, Spass vom Bass. Ich brauch dringend eine kleine Verschnaufpause.. Dann widme ich mich dem Rock´n Roll, denn wie wir alle wissen: Nur Rock´n Roll bietet Trost. Sehr gut ‚kommt‘ ‚Cheap&Cheerful‘ von der neuen Kills-Platte, aber auch Klassiker wie ‚Black Betty‘ geben über den Bod gehört ziemlich Gas.

Nach einer Stunde und 5 Orgasmen komme ich zu dem Ergebnis, dass ich den OhMiBod schätzen gelernt habe, weil er auf eine entzückende Art einen äusserst sexyen Cocktail aus versauten Texten, laszivem Mänergesang und angenehmen Vibrationen zusammenrührt. Verschwitzt und glücklich präsentiere ich hier meine TopTen!

Ohmibod Top Ten:

Alexander Moser:
01 Peaches – Fuck the Pain away
02 von Südenfeld –  Fledermaus can´t get enough
03 Dada feat. Sandy River – Lollipop
04 Riot in Belgium – la Musique
05 Benny Goodman Band –  Sing, Swing, Sing
06 2 Live Crew – Fuck Martinez
07 the YeahYeahYeahs –  Gold Lion
08 Blackbox – Ride on Time
09 Madonna – Erotica
10  the Rolling Stones – Miss You

Sophia Hoffmann:
1. Tiga – Pleasure From The Bass
2. Talking Heads – Psycho Killer
3. The Kills – Cheap & Cheerful
4 .Lynard Skynard  – Black Betty
5. Death from Above 1979 – Sexy Results
6. Alter Ego – Fuckingham Palace 
7. The Cramps – Human Fly
7. Busta Rhymes – Gimme some more
8. 2 Live Crew – Me so horny
9. Bumblebeez – Pony Ride
10. Grace Jones – Walking In The Rain