Seewiesenfest #22

Seit genau 25 Jahren lassen wir einmal im Jahr in 4464 den BUNTEN Hund von der Leine. Unser Versuch, die Abgründe und Widerstände zu überwinden. Mit Rockmusik, Punk und DIY gehen wir der Panik aus dem Weg und kurven durch die Nische – laut, offen, frech, jung, alt und mit dem Ziel, dass es am Ende schön wird. Dabei lieben wir den Zug aufs Andere. Unser Fest trägt nicht das Kleid der Wiederholung, nicht die Krawatten der Marktkonformen sondern lediglich das neugierige und breite Grinsen der Unabhängigkeit. Baden gehen wir wann dann im Stausee aber nicht weil wir Industrie spielen möchten. Und das feiern wir. Mit der ein oder anderen Neuerung. Mit vielen internationalen Künstlerinnen. Mit Poetry. Mit Genuss und viel Humor und allem was noch dazugehört überwinden wir Grenzen.

Das Programm:
• Künstlerinnen nach Kleinreifling holen, die wir nicht kennen aber auf die wir gerade aufmerksam geworden sind (LUH – Debütalbum auf Mute, Mass Gothic – Debütalbum auf Sub Pop).
• dass auftretende Acts wie Astronautalis und Trümmer mit neuem Material in die Pampa reisen.
• dass unsere Besucherinnen in den Genuss einer so hoch wie möglichen Exklusivität kommen – Suuns und LUH spielen vorerst im Ennstal ihr einziges Österreich-Konzert.
• dabei auch eine Bühne für Musik aus Ö sein, (Kids N Cats, Giga Ritsch, Voodoo Jürgens und ConClave).
• euch überraschen und selber überrascht werden!

Suuns (Montreal, CAN)

Zurück auf Null. Entschleunigung. Neuorientierung. Raus aus Allem. Rein in das Neue. Denn bei Null ist nichts mehr teilbar. Das Minimum erreicht. Anhalten. Stillstand. Die Chance für den neuen Weg. Die absolute Offenbarung ausgedrückt in einer Zahl, einer Performance, in einem Album. Null oder auf thailändisch Suuns.

LUH (London, UK)

‚I always knew it would end like this, on a snaking ship the only lovers left in a world that is lost on meaning.‘ Mit diesen Lyrics beginnt Song Lost Under Heaven der Band LUH. Genauso wie sich die ersten paar Zeilen lesen fühlt sich der Sound der Band an. Verbittert und eingeschüchtert vor all den Entscheidungen die wir treffen können oder sogar müssen. Die jedoch nichts an unserer Situation verbessern. Mit ihren Songs haben es LUH geschafft diese Gefühle einzufangen, manche davon aggressiv und roh, andere wiederum verletzlich und zerbrechlich.

Astronautalis (Minneapolis, USA)

On the road erzählt man sich Geschichten von Matrosen und Spionen. Lässt sich den müden Körper tätowieren, sammelt Narben und Herzen während man sich das Blut mit Whiskey verdünnt. Gangster oder Cowboy? Auf jeden Fall Dichter. Der im goldenen Käfig des Hip Hop nicht überleben kann. Es braucht mehr, es ist vielschichtiger als das. Intelligent und eklektisch hat er seinen Hybrid aus Rap, Indierock und Punk auf Hochglanz poliert. Zurück in der Heimat, im Süden der Vergangenheit und der Zukunft. Dort wo die seltsam schwitzige, abgefuckte Schönheit innewohnt kommt es zur Neuorientierung. Der Cowboy bekämpft die Dämonen und findet das Ventil, nachdem er Geschichten und Erfahrungen in der Mystik verloren hat. Without Sike. Dafür mit Jazz, Blues und Eibe.

Trümmer (Hamburg, GER)

Jetzt hat es wieder getuscht. Wir explodieren, laufend, es wird gesprengt um das alles noch unterzubringen – sie bauen sie, die Neoncity. Dabei ist es ja nicht einmal eine neue Stadt, mehr mittendrin von wo sie ständig die süßen Grüße aus der Interzone schicken. Dabei verstecken sie ja nur das Nitroglyzerin, mit dem sie die Dandys im Nebel killen wollen. Und alle schauen wie immer zu – Wie betrunkene Astronauten die so gerne auch zum Europa Mega Monster Rave vorgelassen werden möchten. Aber die Quote ist so klein, beträgt nur 0.229166666666667. Geh‘, nein, nur ein bisschen vom Gin Tonic & Wodka Soda schmecken!!! Aber nichts. Es bleibt uns nur das Glitzern der Nacht, die über dem offenen Meer so schön ist. Wozu noch Angst – let’s swim!

Mass Gothic (New York, US)

Endlich wieder mal Sub Pop. Und dann auch noch mit Ursprung aus Massachusetts. Ich mag Massachusetts, sehr sogar: die Gegenden, die Städte mit ihren Bars mit ihren Bühnen und deren Sounds, die Leute, die Armen und weniger die Reichen, mehr die Gewöhnlichen als die Durchreisenden, die Städte mit ihren Bars mit ihren Bühnen und deren Sounds. Das alles könnte Noel Heroux beeinflusst haben um dann in New York als Singer Songwriter erfolgreich zu werden und mit dem selbstbetitelten Mass Gothic ein fantastisch weitreichendes Gitarren-Pop-Album zu schaffen.

Kids N Cats (Wien, AT)

Füttern wir den Buzz, immer weiterfüttern, bis ihm schlecht wird. In diesem Sinne: Quetsch den Pop aus! Oder den Popsch, gekleidet in Augerl. Links, rechts, auf und ab. Ja die Katzerl gehen steil, gleich beim ersten Anlauf. Mit vollem Karacho ins Schräge, Head over Heels. Von bis, also schwer einzuordnen aber wunderschön anzuschauen. Du absorbierst die Passion nicht nur nach Sonnenuntergang, schon vorm Sonnenaufgang. Nein, immer. Du kannst das Gefühl nur lieben. Schnupper’ nur rein mein Kind. Man möge meinen du verstehst französisch. Nein, nie. Du weißt auch nicht was als nächstes passiert. Ja, liegt weit über deiner Vorstellungskraft. Aber nicht sauer, schon süß. Es schmeckt einfach gut, fast wie Vanilleeis. Die Kinder schlecken sich schon die Finger, sie sind hungrig.

Conclave (Steyr, AT)

Wir freuen uns immer, wenn wir jungen Bands aus der Region die Möglichkeit bieten können, am Seewiesenfest zu spielen. ConClave haben das auch redlich verdient. Von Steyr nach Kleinreifling mit einem Sound der euch umhauen wird. Die 4 Jungs freuen sich drauf und wir auch. Diejenigen die noch Freunde der guten alten Rockröhre sind, werden bei dieser Band auf ihre Kosten kommen.

Voodoo Jürgens (Wien, AT)

Der Doppler Weiß hat auf der Tankstelle 35 Schilling gekostet und die Schachtel Memphis vielleicht etwas weniger. Die jahrelange samstägliche Routine ausgehend von der OMV. Dann zum Skatepark vielleicht auf eine der vielen Bänke mit Blick in die Berge – so schön, so ruhig, so rauschig. Stänkerei mit den Rechten aus dem Nachbarort, gegen die man ein paar Stunden nach dem Discofox-Martyrium in der U-18 um sein Leben gekickt hat. So könnte es auch beim Voodoo gewesen sein. Nur dass er mit DEM Maierhofer im Sturm gekickt hat – das gab’s bei uns in der 2. Klasse Ost leider nicht.

Giga Ritsch (Wien, AT)

Giga Ritsch ist Emanzipation von der Konvention. Ein Kind aus Wien, aber nicht von hier. Sie macht Hip-Hop oder Sprechgesang über Beats. Ihre Sprache ist eine wilde Mundart-Mischkulanz und ohne klare regionale Zuordnung, aber irgendwie im Osten Österreichs zu Hause. Sie hat keine Regeln, und die, die sie hat, bricht sie. Die Texte kommen aus dem Bauch und zielen auch genau dort hin. Giga singt, und das mit Soul. Sie erzählt Geschichten, sie klagt an, sie feiert, sie kotzt sich aus. Giga kennt kein ‚wurscht‘, weil Giga immer superlativ ist.

Poetry

Der Poetry Slam verleiht dem Seewiesenfest nun bereits zum 8. Mal die literarische Note. 9 Kandidatinnen und Kandidaten geben ihre Eigenkreationen zum besten, eine freiwillige Jury aus dem Publikum bewertet mittels Punktesystem. Die slam-technische Erfahrung spielt am Seewiesenfest keine Rolle, alle Beiträge sind willkommen. Zum zweiten Mal gibt es eine Frauen*quote, um die Männerdomäne Poetry Slam etwas aufzubrechen.

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Vorverkaufsstellen

• Mode Pallnstorfer (Weyer)
• CRAFTWERK Pub & Brauerei (Braupub) (Großraming)
• Red Rooster (Steyr)
• Frankys Cafe (Kleinreifling)
• Scorbar (Waidhofen/Ybbs)
• Solaris (Linz)
• Avalon (Wien)
• und online via ntry.at