HipHop Circus: Pubertour 2014: Rockstah - ABGESAGT! abgesagt

Rockstah ist der Ganzjahresgrinch, der mit dem Mittelfinger die Texte tippt, der „König Außenseiter“, der Pausenclown der New School, das selbstkreierte Riesenbaby, der, der wegen der Segelohren schon immer fly war. Der, der sich den „Superheldenanzug“ überstreift, auch wenn    die Naht reißt. All diese Facetten vermengt Rockstah auf seinem zweiten Album „Pubertät“ zu einem sympathischen und selbstironischen Soundtrack seines Lebens. Das Album ist ein liedgewordener Wes Anderson-Film, die musikalische Interpretation von „Napoleon Dynamite“.

Dabei kann man das Album wohl am besten als uneitel beschreiben. Rockstah will gar nicht supercool oder schön daherkommen, sein Leben findet nicht in den hippen Berliner Clubs, sondern in Heusenstamm und Rodgau auf der Couch statt. Von dort aus plant er die stumpfe Rebellion und den Aufstand des Kuhkaffs. Zum Beispiel die Rache für die Scheidung seiner Eltern: Weiter im “Hotel Mama” wohnen, seine Jugend verschwenden, Sneaker sammeln, BluRays gucken und literweise Cola Light trinken. 

Bereits nach seinem Debut-Album “Nerdrevolution” wird Rockstah von Falk zum spannendsten Newcomer des Jahres 2010 auserkoren, steht als Voract für Olli Banjo, Prinz Pi, die Orsons oder Casper auf der Bühne, spielt 2011 erstmals beim Splash! und fährt danach auf gemeinsame Headliner-Tour mit Cro und Ahzumjot. 

Jetzt, 2014, kommt der Rockstah endlich ins Rockhouse. Manege frei!

Talentiert, und tätowiert, bärtig und bäuchig, Punk und Piercings, humorvoll und HipHop.


Das ist Kex Kuhl aka Taha Cakmak, gebürtiger Augsburger mit türkischen Wurzeln, der seit letztem Jahr in Stuttgart studierend sehr sympathisch für immer mehr Aufsehen in der deutschen Rapszene sorgt. Ein weiterer Künstler dem man doch ein wenig eine gewisse Neuerfindung des Rap zuschreiben kann, und eine nähere Befassung mit ihm das Kennenlernen eines sehr lebensfrohen und liebenswerten Menschen garantiert.


Kex Kuhl ist definitiv ein neues Synonym für geflowten Wortwitz. So etwas wie Phrasengedresche existiert bei ihm quasi überhaupt nicht, es sei denn er hat eben mal Bock darauf an ein paar Phrasen seine Aggressionen zu ventilieren.


Beattechnisch hat Kex Kuhl auch spätestens im VBT bewiesen, dass er von Boom Bap über Trap bis hin zu Rock noch an jeder Bassline den richtigen Weg findet und lässig daran entlangflowt. Sogar als Sänger einer Crossover-Band hat der Junge schon erfolgreich seinen musikalischen Horizont erweitert.


Seine in seinen Songs gerne propagierte Feierlust, Komik und Rockstarattitüden sind ebenso authentisches und angewandtes Entertainment.


Bei einem solch vielfältigen und einprägsamen Charakter wie diesem ist man schnell versucht ihm Spitznamen wie „Der bärtige Berserker“, „Der haarige Halunke“ oder „Alkoholisierter Antihipster“ zu geben, doch am Ende gibt es spätestens jetzt einen neuen Namen in der deutschen Rapszene: KEX KUHL!